Hans-Ulrich-Höller-Weg
Bergedorf/Lohbrügge (2009): Hans-Ulrich Höller (7.2.1929-14.2.2007), Naturschützer.
Zwei Jahre nach seinem Tod wurde in Bergedorf/Lohbrügge ein Wanderweg nach dem Naturschützer Hans Ulrich Höller benannt. Er führte u. a. Führungen in der Boberger Niederung durch. Horst Bertram schreibt in seinem auf Hans-Ulrich Höller verfassten Nachruf, aus dem im Folgenden ausführlich zitiert werden soll: „Aufgewachsen in der elterlichen Wohnung in Hamburg-Hamm durchstreifte er die noch naturnahe Landschaft der näheren Umgebung. (…). In Hamburg studierte er die Fächer Biologie und Mathematik (…).“ 1) Dann wurde er Biologielehrer. „Als es um den Schutz des Rodenbeker Quellentals ging, erteilte ihm das Naturschutzamt Hamburg (…) den Auftrag, ein Gutachten über die Schutzwürdigkeit der Vegetation zu erstellen. Manchmal mit dem ältesten Sohn in der Kinderkarre zog er durch das Rodenbeker Quellental, wenn er nachmittags nach Schulschluss pflanzensoziologische Aufnahmen notierte. Das Gutachten legte er 1965 vor. Darin beschrieb er 11 verschiedene Waldformen und 13 verschiedene ökologische Pflanzengruppen mit ca. 100 Arten. Auf diesem Gutachten fußte weitgehend die schließlich vom Senat nach 12 Jahren beschlossene Naturschutzverordnung und der Pflegeplan für das Gebiet. (…)“. 2)
Hans-Ulrich Höller wurde auch kommunalpolitisch tätig und Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Bergedorf. „Als Vorsitzender des Grünausschusses hat er sich von 1978 bis 1997 bemüht, mehr Naturverständnis in die politische Diskussion einzubringen und die Vergärtnerung der Natur einzudämmen. Das war nicht immer leicht, und nicht immer stieß er selbst bei politischen Freunden auf Verständnis. Seine politische Heimat war die SPD, in der er sich besonders für die Jugendarbeit mit den ‚Falken‘ engagierte. (…). Er hat für den Botanischen Verein zu Hamburg 24 Jahre lang Führungen zum Kennenlernen der Pflanzenwelt unter dem Titel ‚Was blüht in Bergedorf?‘ durchgeführt (…), meist treu begleitet von seiner Frau. (…). Als in den 70er Jahren Prof. Raabe Kartierer suchte, hat er bei der Arealkartierung der Flora von Schleswig-Holstein und Hamburg mitgewirkt.
(…). Seine ganz besondere Vorliebe galt aber der Boberger Niederung. Ohne seine
Aktivitäten wäre wohl aus diesem Gebiet ein Erholungspark geworden. (…). Als Initiator stand er hinter manchen Briefen und Aktionen des Botanischen Vereins, in denen er immer wieder auf die Schutzwürdigkeit des Gebietes und auf die Gefährdungen des Wasserhaushaltes hinwies. (…)
Das Naturschutzinformationshaus Boberg mit der hier tagenden Betreuer-Arbeitsgemeinschaft für das Naturschutzgebiet, der er von Anbeginn an angehörte, wurde zu einem Kristallisationszentrum seiner Tätigkeit.“3)
2005 verliehen die „Stiftung Naturschutz Hamburg und Loki Schmidt-Stiftung zum Schutz gefährdeter Pflanzen“ Hans-Ullrich Höller die „Silberpflanze“.