Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Harry-Hartz-Weg

Billstedt (1998): Harry Hartz (24.9.1918 Hamburg -1992), SPD-Fraktionsvorsitzender im Ortsausschuss Billstedt, Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, Bürgerschaftsabgeordneter (SPD).


Harry Hartz war von Beruf Maschinenbauer. Diesen Beruf hatte er zwischen April 1933 und März 1937 erlernt. In dieser Zeit wurde er 1933 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF). 1)

Die Deutsche Arbeitsfront wurde im Mai 1933 gegründet und war ein rechtlich der NSDAP angeschlossener Verband „mit ca. 23 Mio. Mitgliedern (1938) die größte NS-Massenorganisation. Als Einheitsgebilde ‚aller schaffenden Deutschen‘ konzipiert, schuf ihr Reichsleiter Robert Ley ein vielgliedriges, bürokratisch aufgeblähtes Organisationsimperium, mit dem er nahezu alle Felder der nat.soz. Wirtschafts- und Sozialpolitik einzudringen trachtete. Entscheidender Einfluß auf materielle Belange in diesem Bereich blieb der DAF jedoch verwehrt, vielmehr musste sie sich auf die allgemeine Betreuung und weltanschauliche Schulung ihrer Mitglieder beschränken.“2)

Nach dem Abschluss seiner Lehre war er bis März 1939 in verschiedenen Firmen beschäftigt, wurde dann als Arbeitsmann zum Reichsarbeitsdienst (RAD) verpflichtet.3) „Das Gesetz zur Arbeitsdienstpflicht vom 26.6.1935 verpflichtete männliche und weibliche Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren zur Ableistung eines Arbeitsdienstes. Die Dienstzeit betrug ein halbes Jahr. (…) Der Reichsarbeitsdienst war keine Gliederung und kein angeschlossener Verband der NSDAP.“ 4) Nach der Ableistung seines Arbeitsdienstes wurde Harry Hartz als Soldat eingezogen und arbeitete von 1940 bis 1945 als Bootsmaat bei der Marine.

Gleich nach der Befreiung vom Nationalsozialismus war Harry Hartz als Hausmeister bei der Schulbehörde angestellt. Das Ergebnis seines Entnazifizierungsverfahrens hieß: entlastet, eingestuft in Kategorie V.
Harry Hartz fungierte zwischen 1970 und 1978 als Bürgerschaftsmitglied (SPD).