Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Hein-Möller-Weg

Bergedorf/Lohbrügge (1984): August Heinrich (Hein) Friedrich Möller (5.3.1897 Grönwohld/Stormarn-1966), Gewerkschafter in Bergedorf


Hein Möller arbeitete von 1930 bis Mitte 1931 als Zimmermann und erwarb anschließend eine Gastwirtschaft in Trittau bei Hamburg. Bis zum Verbot der Partei 1933 war er SPD-Mitglied und gehörte zudem dem Zentralverband der Zimmerer und sonstiger Berufsgenossen an, einer Gewerkschaft. Diese wurde 1933 aufgelöst. Im September 1938 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und musste an der Besetzung des sudetendeutschen Gebiets der Tschechoslowakei durch die Wehrmacht im Oktober 1938 teilnehmen. Seine Gaststätte musste er im April 1942 schließen, nach seinen Aussagen, weil er kein NSDAP-Mitglied war. Er gehörte weder der Partei, noch ihren Gliederungen oder angeschlossenen Verbänden an und auch keiner sonstigen NSDAP-nahen Organisation. Wegen antifaschistischer Äußerungen wurde er im NS-Regime inhaftiert, so seine Angaben in seinem Entnazifizierungsfragebogen, für die er zwei Rechtsanwälte als Zeugen benannte. Von Mai 1941 bis April 1945 arbeitete er wieder als Zimmermann bei seiner früheren Firma. Da diese am Wiederaufbau durch die Bombenangriffe zerstörter Betriebe in Hamburg beteiligt war, wurde Möller unabkömmlich gestellt und musste keinen Wehrdienst mehr leisten. Ab Mai 1945 war er wieder als selbstständiger Gastwirt in Trittau tätig, in seiner alten Gastwirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er wieder in der SPD aktiv und engagierte sich zudem in der ÖTV und war DGB-Ortskartellvorsitzender in Bergedorf.

Text: Frauke Steinhäuser