Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Heinrich-Müller-Stieg

Wandsbek (1980): Heinrich Müller (16.1.1885 Rossla/Harz -1966), Bezirksamtsleiter (1945-1954) von Wandsbek.


Heinrich Müller wurde am 16.1.1885 in Rossla/Harz geboren. Er besuchte die Volksschule, danach absolvierte er eine Ausbildung an der Technischen Staatslehranstalt und schloss diese Ausbildung 1907 mit der Prüfung für Katasterbeamte für den geh. mittl. Dienst ab.

Von 1930 bis 1933 arbeitete Müller als Bauamtmann im Vermessungswesen und Landesplanung beim Magistrat Wandsbek. Dort leitete er die Planungsabteilung des Stadtbauamtes. Auf Grund des § 4 des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 1.4.1933“ wurde Müller nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten aus seinem Amt entlassen. (Politische Gegner konnten in den Ruhestand oder entlassen werden). Müller war vor 1933 Mitglied der SPD gewesen und zwischen 1929 und 1933 ehrenamtlich Stadtrat bei Magistrat von Wandsbek.

Zwischen 1933 und 1935 übte er eine freie Berufsstätigkeit aus; von 1936 und 1945 arbeitete er als Prokurist in der Funktion des stellvertr. Betriebsführers bei Heinrich Steinhage, Eisenbahnbau und Tiefbau.

In der NS-Zeit wurde Müllers Wohnung mehrfach durch die Gestapo durchsucht. Auch wurde Müller mehrmals verhaftet und kam ins Polizeigefängnis Fuhlsbüttel.

Müller trat nicht der NSDAP bei. Er war von 1939-1944 Mitglied der DAF und wohnte in der Westerlandstraße 13 in Wandsbek. 1)

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus fungierte Heinrich Müller von 1945 bis 1954 als Bezirksamtsleiter von Wandsbek.