Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Heinrich-Osterath-Straße

Kirchwerder (1934): Heinrich Osterath (23.8.1870 Romerskirchen - 1955), von 1904-1935 Baumeister der Landherrschaft der Marschlande.


Die Straße wurde in der Zeit des Nationalsozialismus und als Heinrich Osterath noch lebte nach diesem benannt.

Heinrich Osterath wurde am 23.8.1870 in Romerskirchen, Kreis Neuss geboren. Seine Mutter war Gertrud Osterath, geb. Coenen, sein Vater Franz Osterath.

Heinrich Osterath war mit Augusta Maria Gertrud Niermann verheiratet. Mit ihr wohnte Osterath in Hamburg im Jungfrauenthal 26. 1)

Von 1920 bis 31.12.1934 war er als Oberbaurat bei der Hansestadt Hamburg beschäftigt und trat Ende 1934 in den Ruhestand.In der NS-Zeit trat er nicht der NSDAP bei. Er war von 1933(?) bis 1945 Mitglied des Reichsbunds der deutschen Beamten, der Zwangsorganisation der deutschen Beamten in der NS-Zeit und von 1933(?)-1945 Mitglied der Nationalsozialistischen Volksfürsorge (NSV) gewesen. 2)

Die NSV war mit „17 Mio. Mitgliedern (1943) nach der Dt. Arbeitsfront die größte (…) NS-Massenorganisation.(…) Ihren Anspruch auf Monopolisierung der gesamten freien und öffentlichen Wohlfahrt konnte die N. zwar nicht realisieren, doch gelang es ihr, die in der freien Wohlfahrtspflege tätigen Verbände zurückzudrängen bzw. gleichzuschalten (…). Angesichts der ihr zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel (Mitgliedsbeiträge, Spenden, staatliche Zuwendungen) war es ihr möglich, in alle Bereiche der Wohlfahrt zu expandieren (…). Aufgrund ihrer scheinbaren Ideologieferne war die Arbeit der N. populär und die Mitgliedschaft erschien auch für diejenigen, die dem Regime eher zögernd oder kritisch gegenüberstanden, aber aus Opportunitätsgründen in eine Parteiorganisation eintreten wollten, akzeptabel. 3) „Aufgrund ihrer scheinbar ideologiefernen sozialen Aktivitäten trug die NSV zum Erhalt des NS-Regimes, zur Stabilisierung der ‚inneren Front‘ bei.“ 4)