Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Heinrich-Stück-Gang

Billstedt (1948): Heinrich Stück (21.11.1823 Klein-Schlamin bei Neustadt/Holstein – 6.1.1915 Hamburg), Leiter des Hamburger Vermessungsamtes.


Vor 1948 hieß die Straße Nelkenweg. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Heinrich-Stück-Gang umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Nelkenweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Heinrich Stück war der Sohn von Charlotte Stück, geborene Reese und des Landmanns Jacob Stück. Nach einer Schmiedelehre, leistete er seinen Wehrdienst ab und beschäftigte sich mit Mathematik und Kartographie. Nach seinem Abschied aus dem aktiven Wehrdienst wurde er 1852 Feldmesser und arbeitete seit 1852 in Hamburg, zunächst in freier Tätigkeit, dann als Angestellter bei der städtischen Baudeputation, der Vorläuferin der Behörde für Bau und Verkehr. Ab 1856 avancierte er zum Landmesser für die Herzogtümer Holstein und Lauenburg. 1859 wurde er Leiter des hamburgischen Vermessungsbureaus mit der Amtsbezeichnung ab 1868 Obergeometer.
Heinrich Stück war mit Helene Wilhelmine Josephine Michaelsen verheiratet. 1)

Heinrich Stück war 50 Jahre in seinem Beruf tätig. Er schuf das einheitliche Lage- und Höhenfestpunktfeld, baute ein Grundsteuer- und Eigentumskataster durch eine systematische Aufmessung der Grundstücksgrenzen auf und stellte dies in Karten und Registern dar. Außerdem führte er eine Bodenschätzung aller landwirtschaftlich genutzten Flächen durch, stellte topographische Karten in den Maßstäben 1:4000 bis 1:50.000 her und führte neue Rechenverfahren als Grundlage eines Koordinatenkatasters ein.