Helmut-Nack-Straße
Bergedorf (1996): Helmut August Wilhelm Nack (26.10.1922 Stettin-10.2.1983 Hamburg), Vorsitzender des Gewerkschaftsbundes in Bergedorf.
Helmut Nack lernte Feinmechaniker und lebte bis in die 1940er-Jahre hinein in Stettin. Dort trat er im September 1940 in die NSDAP ein, die Aufnahme hatte er im März desselben Jahres beantragt. Nach Kriegsende wohnte er in Schleswig-Holstein, erst in Lütjenburg, dann in Kiel, wo er jeweils als Gewerkschaftssekretär für die IG Metall tätig war. 1962 zog er auf Initiative des damaligen Vorsitzenden der Hamburger IG Metall und Hamburger Innensenator, Heinz Ruhnau, nach Hamburg, um in Bergedorf die IG Metall anzuführen. In Bergedorf trat er auch die Nachfolge Hein Möllers als Vorsitzender des DGB-Ortskartells an. Möllers Linie setzte er „kämpferisch" fort, „ohne dabei mit der Bergedorfer Tradition eines auf Vertrauen begründeten Miteinanders zu den Wirtschaftsverbänden zu brechen". Dazu passte, was er einmal zu seiner politischen Vorstellung von Bergedorf äußerte: „Laßt uns alle gemeinsam dafür kämpfen, daß Bergedorf nicht zu einer Schlafstadt verkommt, in der es kein pulsierendes Arbeitsleben mehr gibt!" 1982 bewarb er sich auch für die SPD erstmals um ein politisches Mandat - sowohl bei den Wahlen zur Bezirksversammlung Bergedorf als auch zur Bürgerschaft. Er wurde in beiden Fällen gewählt, dann erkrankte er jedoch schwer und verzichtete auf seine Sitze. Er erholte sich nicht mehr und starb wenige Monate später.
Text: Frauke Steinhäuser