Henny-Schütz-Allee
Langenhorn, seit 2010, benannt nach Henriette Wilhelmine Schütz, geb. Winkens (1.6.1917- 2001), Sozialdemokratin, Sozialistische Arbeiter Jugend (SAJ) Winterhude bis 1933, 1935/36 ein Jahr Schutzhaft Fuhlsbüttel, Untersuchungshaft Hamburg, wegen Vorbereitung zum Hochverrat (Prozess Winkens, SAJ Winterhude), Jugend-KZ Moringen/Solling, seit 1945 Wohnbezirkskassiererin der SPD Langenhorn-Nord. Motivgruppe: Verfolgte des Nationalsozialismus
Henriette Winkens wurde am 1. Juni 1917 in Hamburg-Langenhorn geboren. Als Jugendliche war sie Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ, Jugendorganisation der SPD) bis zu deren Verbot 1933. Als weiterhin widerstandspolitisch Aktive wurde sie 1935/36 in so genannte „Schutzhaft“ genommen. Diese Willkürhaft wurde seit der so genannten Reichsbrandverordnung, der „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat vom 28.2.1933“, eingesetzt und diente der Verfolgung missliebiger Personen. Rechtsanwälte waren für die Wahrnehmung der Rechte ihrer MandantInnen ausgeschlossen.
Moringen liegt ca. 100 südlich von Hannover und 20 km nordwestlich von Göttingen. Zwischen 1933 und 1945 bestanden – mitten im Ortskern – drei Konzentrationslager, darunter zwischen 1933 und 1938 ein Frauen-KZ, in dem viele Frauen des politischen Widerstands „einsitzen“ mussten. Dort war auch die Sozialdemokratin Henny Schütz inhaftiert.
Text: Cornelia Göksu