Herzog-Bruno-Weg
Niendorf (1948): Bruno (um 849 – 2.2.880), Sachsenkönig.
Vor 1948 hieß die Straße Grashof. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Herzog-Bruno-Weg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Grashof. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Herzog Bruno war der Sohn der fränkischen Adligen Oda Billung und des Grafen Liudolf, aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger. Seine Eltern gründeten das Frauenkloster von Brunshausen, das später nach Gandersheim verlegt wurde. 1)
Herzog Brunos Schwester Hathumod (840 – 29.11.874) wurde im Alter von 12 Jahren die erste Äbtissin dieses Klosters. Zuvor hatte sie in der Abtei in Herfort und in der dortigen Lateinschule eine humanistische Bildung erhalten. 2)
Nach ihrem Tod wurde Herzog Brunos und Hathmods Schwester Gerberga ((geboren um 840 – 5.9.896 oder 897) Äbtissin des Klosters. Nach deren Tod folgte ihr ihre und Herzog Brunos Schwester Christina (geboren vor 896 – 1.4.919) als Äbtissin des Kanonissenstifts Gandersheim. 3)
Eine weitere Schwester von Bruno war Liutgard von Sachsen (geboren um 845 – 30.11.885 Aschaffenburg). Sie wurde mit dem ostfränkischen König Ludwig III. verheiratet.
Bruno fungierte von 866 bis zu seinem Tod als Herzog von Sachsen. „Brun fiel am 2. Februar 880 im Kampf gegen die Normannen (siehe Normannenschlacht 880) in der Lüneburger Heide. Brun wird zu den sogenannten Ebstorfer Märtyrern gezählt. Das Ereignis fand Eingang in die zeitgenössische Geschichtsschreibung der fuldischen Annalen.“4)
Auf der Website des Landschaftsmuseums der Klosteranlage Ebstorf steht unter der Überschrift: Die „'Märtyrergräber' auf der Ebstorfer Weltkarte. Die Ebstorfer Klostersage - Wie eine fromme Legende verlagert wurde“ Näheres über die verschiedenen Wahrheiten, Legendenbildung und Hypothesen über diese Schlacht. 5)