Huswedelweg
Wellingsbüttel (1950): Johann Huswedel (24.7.1575 Hamburg -22.10.1651 Rostock), Rektor am Johanneum.1627/28
Vor 1950 hieß die Straße Jahnstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Huswedelkamp umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1950 bei Steenkamp. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Johann Huswedel war der Sohn eines Bäckers. Die Namen der Eltern werden nicht genannt. Nachdem er das Johanneum besucht hatte, studierte er an der Universität Rostock Theologie und Philosophie. Sein Studium schloss er 1598 mit dem Magister ab. Nach einer Bildungsreise begann er als Konrektor in Schwerin tätig zu werden; begann aber bereits 1600 wieder Theologie zu studieren, und zwar an den Universitäten Wittenberg und Leiden.
1605 wurde er vom Hamburger Rat zum Konrektor ans Johanneum gewählt. Dazu schreibt Maja Kolze in ihrer Biographie über Huswedel: „Obwohl er öffentlich die nicht mehr zeitgemäße dürftige Bezahlung eines Schulmannes angesichts der hohen Lebenshaltungskosten in der Hansestadt beklagte, übte er dieses Amt zehn Jahre lang aus. In dieser Zeit geriet er mit den Hamburger Pastoren in Konflikt, die seine Lehrmethoden kritisierten, ihm Vorschriften für seinen Unterricht machten und sein Ansehen in der Öffentlichkeit untergruben.“ 1)
Laut ancestry soll Huswedel 1607 Gesa Siemers (1570-1618) geheiratet und mit ihr auch Kinder bekommen haben.2)
Huswedel kehrte nach dem Zerwürfnis mit den Pastoren Hamburg den Rücken und ging 1615 zurück nach Rostock, wo er bis 1620 das Amt des Konrektors der Stadtschule ausfüllte und an der Universität Professor der griechischen Sprache und später auch der praktischen Philosophie wurde.
Huswedel verfasste viele Universitäts- und Trauerreden sowie lateinische Gedichte und philologische Abhandlungen.
„1627 folgte er einem erneuten Ruf aus Hamburg, diesmal als Rektor des Johanneums und als Gymnasialprofessor der griechischen Sprache und Philosophie am akademischen Gymnasium. Am 2. März 1628 gab er wegen neuer Konflikte mit den Theologen das Amt wieder auf und ging an seine alte Stelle als Professor nach Rostock.“ 3) Außerdem übte er zweimal das Amt des Universitätsrektors aus. (1624/25).