Kaeriusweg
Billstedt (1963): Petrus Kaerius, auch Pieter van den Keere (1571 Gent – 1630 oder 1646 Gent), belgischer Verleger und Kupferstecher
Siehe auch: Hondiusweg
Petrus Kaerius verlegte die Hamburger Stadtansicht von 1619.
Er war der Sohn des Buchdruckers und Schriftgießers Hendric van den Keere dem Jüngeren. Der Name der Mutter ist nicht übermittelt. Pieters Vater starb, als Pieter neun Jahre alt war. Seine Mutter heiratete später erneut. Ca. im Alter von 13 Jahren floh er mit seiner Familie wegen der religiösen Unruhen und Verfolgungen in den Niederlanden nach London. Dort erhielt er eine Ausbildung als Graveur bei Jodocus Hondius (1567-1612) (siehe: Hondiusweg), der Pieter van den Keeres Schwester Colette geheiratet hatte.
Um 1595 kehrten Pieter van den Keere und Joducus Hondius nach Holland zurück und ließen sich in Amsterdam nieder. Dort errichtete er eine Werkstatt zuerst am Rokin, später in der Kalverstraat (heutige belebte Einkaufsstraße). In Amsterdam blieb er bis zu seinem Tode.
1599 heiratete er Anna Bert, die 1621 verstarb. Zwei Jahre später ehelichte er Anna Wininghe. 1)
Pieter van den Keere soll einer der produktivsten holländischen Kartographen der ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts gewesen sein.
Gemeinsam mit Jodocus Hondius schuf Pieter van den Keere eine große Wandkarte Europas.
„Neben seiner Tätigkeit als Kupferstecher tritt er ab 1609 auch als Verleger in Erscheinung. So liefert er u. a. 1613 der Rotterdamer Admiralität mehrere Globen. 1617 erscheint der Atlas der Niederlande Germania inferior mit seinem Namen als Verfasser und mit einigen Karten, die seine volle Stechersignatur zeigen. Neben verschiedenen topografischen Einzelblättern, u. a. von Amsterdam (1618), Nürnberg (1619) und dem Herzogtum Württtemberg (1619), sticht Van den Keere 1621 eine Weltkarte (Nova totius terrarum orbis), die bei Jan Janszoon in Amsterdam erscheint. Nach 1620 scheint er vor allem einen regen Kupferstichhandel zu betreiben, zumindest weist ein 1623 aufgenommenes Inventar einen reichen Vorrat an entsprechenden Arbeiten auf.“ 2)