Kalischerstraße
Harburg (1950): Bernhard Kalischer (23.6.1863 Jauer/Schlesien – 5.12.1933 Harburg), Harburger Kaufmann. Firma: Anton Günther GmbH.
Vorher hieß die Straße seit 1885 Feldstraße.
Bernhard Kalischer war der Sohn von Friederike Kalischer, geb. Sachs und Raphael Mendel Kalischer.
Als Bernhard Kalischer 23 Jahr alt war, begann er 1886 als Expedient in der Firma Anton Günther G.m.b.H., Spedition, Lagerung und Mahlwerk in der Brückenstraße 10 zu arbeiten. Drei Jahre später erhielt er Prokura. Ein Jahr zuvor hatte der damals 25-Jährige 1888 die damals ebenfalls 25-jährige Therese Albertine Wilhelmine Mielich (geb. 4.10.1863) geheiratet. Das Paar bekam vier Kinder (geboren: 1891, 1894, 1896, 1901). 1)
1913 wurde Kalischer im Alter von 50 Jahren alleiniger Firmeninhaber. „Besondere Verdienste hat sich Kalischer um die Harburger Wirtschaft dadurch erworben, dass es ihm gegen starke hamburgische Konkurrenz und trotz der bis zur Köhlbrandvertiefung 1908 ungünstigen Schifffahrtsverhältnisse gelang, das Speditions- und Lagerungsgeschäft in Harburg wieder zu heben und später weiter auszubauen. 1933 schied Kalischer aus der Firma aus.“ 2) Damals war er 70 Jahre alt. Im selben Jahr verstarb er.
Hannimari Jokinen, Mitglied im Arbeitskreis Hamburg Postkolonial und im Beirat zur Dekolonisierung Hamburgs bei der Behörde für Kultur- und Medien sowie Künstlerin und Kuratorin schreibt in ihrem Beitrag „Nachdenkmäler“, dass es in Hamburg Harburg Straßen gibt, die „Harburgs tonangebende Kolonialprofiteure würdigen“ 3). Unter den Aufgezählten wird auch die Kalischerstraße genannt.4)