Karl-Lippert-Stieg
Poppenbüttel (1985): Karl Lippert (5.10.1882 Waren/Müritz-23.12.1940), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Karl Lippert kam am 5. Oktober 1882 in Waren zur Welt. Nach Schulbesuch und Maurerlehre zog er zur Arbeitssuche nach Hamburg. Er trat 1904 in die Gewerkschaft ein. Ein Jahr später wurde er Mitglied der SPD, wechselte aber bald zunächst zur USPD, dann zur KPD. Auch seine Frau Minna trat der SPD nach der Hochzeit 1906 bei und gehörte ihr bis 1918 an. Der KPD gehörte sie seit deren Gründung an. Während des Ersten Weltkriegs leistete Karl Lippert Militärdienst und wurde 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates der Novemberrevolution.1926 zog das Ehepaar mit seinen fünf Kindern von Hammerbrook nach Sasel, wo sich die Familie über Jahre selbst ein Haus erbaute, das zum Mittelpunkt für die politische Arbeit wurde.1928 wurde Lippert als Abgeordneter der KPD ins Ortsparlament Sasel gewählt. Bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 setzte er sich dort für die Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen und gegen den Nationalsozialismus ein. 1932 warnte er im Parlament: „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ Lippert war auch Mitglied der „Roten Hilfe“, dem „Kampfbund gegen den Faschismus“, und der „Roten Gewerkschaftsopposition“. 1930 verlor er seinen Arbeitsplatz. Im selben Jahr wurde er gemeinsam mit seinen beiden Söhnen und den beiden Schwiegersöhnen wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ festgenommen. Zunächst saßen sie im Gefängnis Wandsbek ein, wurden dann bis 1938 zuerst ins Gefängnis Fuhlsbüttel und Altona, dann in die Konzentrationslager Esterwegen und Sachsenhausen verbracht. 1940 wurde Lippert wegen seiner durch den Amtsarzt bestätigten nur noch kurzen Lebenserwartung aus der Haft entlassen. Im selben Jahr, am 23. Dezember 1940, starb Lippert an den Folgen der Lagerhaft. Seine Frau arbeitete auch nach 1945 für die KPD.
Text: Nina Krienke