Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Karl-Strutz-Weg

Billstedt (1980): Karl Strutz (12.12.1908 - 1.9.1974), Bürgerschaftsabgeordneter (SPD). Während der Zeit des Nationalsozialismus gehörte er der SPD-Widerstandsgruppe in Billstedt an.


Karl Strutz erlernte den Beruf des Werkzeugmachers und war später als Angestellter, Journalist und Redakteur tätig. 1931 trat der Sozialistischen Arbeiter Jugend (SAJ) bei und fungierte zwischen 1925 und 1933 als stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender der SPD. 1934 kam er für einen Monat in Untersuchungshaft. 1935 wurde er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde zwischen 1935 und 1937 im Gefängnis Wolfenbüttel inhaftiert wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis war er arbeitslos. Er heiratete die Stenotypistin Käthe Mehrens (2.2.1912 Frankfurt a. M. -?). 1)

Auch Käthe Mehrens, die 1930 in die SPD eingetreten war, gehörte dieser Widerstandsgruppe an und wurde ebenfalls 1935 verhaftet. „Als Grund für ihre Inhaftierung nannte sie: ‚Illegale Betätigung für die verbotene SPD, Kuriertätigkeit, Herstellung von Material für Propaganda‘. Um eine Aussage zu erpressen, wurde sie mehrere Wochen in ihrer Zelle gefesselt. Käthe Mehrens wurde nicht angeklagt und am 1. August 1935 aus der Haft entlassen.“2)

Zwischen 1943 und 1945 kam Karl Strutz in ein Bewährungsbataillon.3)

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus engagierte sich das Ehepaar Strutz wieder für die SPD. Karl Strutz wurde Kreisvorsitzender und war von 1946 bis 1963 Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft. Käthe Strutz war ab 1945 Bezirksfrau der SPD. 4)