Kießlingstieg
Barmbek-Nord (1931): Johannes Kießling (2.2.1839 Chelmno – 22.6.1905 Marburg), Physiker, Prof. am Johanneum.
Karl Johann Kießling war der Sohn von Maria Louise Kießling, geborene Silber und des Pastors Christian Adolf Kiessling.
Als Johannes Kießling fünf Jahre alt war, starb seine Mutter im Alter von 31 Jahren. Sein Vater starb, als Johannes 16 Jahre alt war, im Alter von 47 Jahren.
Mit seinem Bruder Adolph besuchte Kießling ab seinem 14. Lebensjahr das Domgymnasium in Naumburg.
1858 begann Johannes Kießling in Göttingen das Studium der Mathematik und Naturwissenschaften. Weitere Studienorte waren Halle und Königsberg. In Königsberg studierte er auch Physik. Nach dem bestandenen Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen in den Fächern Mathematik, Physik und Mineralogie ging er 1864 ans Königlich Joachimsthalsche Gymnasium nach Berlin. Dort arbeitete sein Onkel Gustav Kießling als Rektor. In dieser Zeit, in der Johannes Kießling dort als Lehrer tätig war, erwarb er auch die Lehrbefähigung für die Fächer Botanik und Zoologie. 1)
1867 wurde er an das Gymnasium in Flensburg versetzt. Dort blieb er bis 1870. In dieser Zeit heiratete der damals 30-Jährige 1869 die damals 22-jährige Marie Wilhelmine Caroline Bongschmidt (23.7.1847 Eckernförde – 17.2.1886 Hamburg). 2)
1870, im Jahr als das erste Kind geboren wurde, ging Kießling mit seiner Familie nach Hamburg, wo er Oberlehrer am Johanneum wurde. In den folgenden Jahren wurden noch weitere acht Kinder geboren (1872, 1873, 1874, 1876, 1878, 1880, 1881, 1885). Ein Kind starb im Alter von einem Jahr.3)
In dieser Zeit, als Kießling vielfacher Vater wurde, stieg er beruflich 1875 zum Gymnasialprofessor am Johanneum, an dem auch sein Bruder Adolph unterrichtete, auf. Während seiner Tätigkeit als Lehrer verfasste Kießling Lehrbücher für den Physikunterricht. Darüber hinaus konnte der vielfache Vater die Zeit erübrigen, um als Meteorologe Untersuchungen und Berechnungen vorzunehmen. So forschte er: „über Nebelbildung sowie über atmosphärische Störungen nach Vulkanausbrüchen mit gewaltiger Rauchbildung, (…). Seine Artikel veröffentlichte Johann Kießling in allen einschlägigen Zeitschriften, bevorzugt allerdings in den Sitzungsberichten der Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften zu Marburg, der er auch angehörte,“ 4) heißt es in Wikipedia.
Ein Jahr nach der Geburt des neunten Kindes starb Kießlings Ehefrau im Alter von 38 Jahren. Im Jahr des Todes seiner Ehefrau erhielt Kießling 1886 einen „hoch dotierten Preis für die beste wissenschaftliche Beschreibung der Ursache atmosphärischer Dämmerungserscheinungen. 1889 verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Universität Greifswald die Ehrendoktorwürde.“ 5)
Vier Jahre später heiratete der Witwer die damals 41-jährige Johanne Luise Ferdinanda Schröder (28.2.1849 Berlin – 2.2.1919 Lichterfelde).
Nach seiner Pensionierung 1902 zog er nach Marburg.