Kuhnsweg
Winterhude (1907): Johann Nikolaus Kuhn (getauft 27.7.1670 Schweinfurt – 13.11.1743 Hamburg), Baumeister.
Johann Nikolaus Kuhn war der Sohn von Anna Margaretha Kuhn, geb. Rambach und vermutlich des Zimmermeisters Joh. Christian Kuhn.
Kuhns Mutter starb, als Johann Nikolaus vier Jahre alt war, seine Stiefmutter war ab 1674 Anna Magdalene Kuhn, geb. Merck.

In der Neuen Deutschen Biographie steht über ihn: „Zunächst soll K. als fremder Zimmergeselle in Hamburg gearbeitet haben, als Meister aber wegen eines vorehelichen Kindes nicht zugelassen worden sein. Eine Studienreise nach Italien hat angeblich J. v. Overbeck finanziert. Mit dem Bau des Palais für den holstein.-gottorf. Gesandten G. H. Frhr. v. Schlitz gen. v. Görtz (Neuer Wall 86) trat er 1710 zum ersten Mal als Architekt hervor. Das ursprünglich unverputzte, mit einem Bogengiebel über dem Mittelrisalit versehene Palais steht der Tradition der holländ. Bauweise nahe. Es blieb der einzige große Repräsentationsbau dieser Art aus dem frühen 18. Jh. in Hamburg. Später als Stadthaus verwendet, wurde es 1943 bis auf die Außenmauern zerstört und dann unter Veränderung des Inneren wiederaufgebaut. In Hamburg baute K. außerdem in den 20er Jahren noch einige weitere Häuser, von denen heute jedoch nichts mehr erhalten ist. Ferner erhielt er Aufträge zum Umbau von Kirchen. Die Kirchengemeinde St. Jacobi beauftragte ihn mit der Instandsetzung eines Brauhauses und dem Bau eines Wohnhauses (1743). Im Auftrag des städtischen Bauhofes hatte K. gelegentlich Gutachten zu erstellen. Außerhalb Hamburgs baute er für den Landrat G. v. Wedderkop das Herrenhaus Steinhorst (1721–22).“ 1)
Und in der Hamburgischen Biografie schreibt Hermann Heckmann, der auch das Porträt über Kuhn für die Neue Deutsche Biographie verfasst hat: „Johannes Nicolaus Kuhn gilt als der bedeutendste Baumeister Hamburgs in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.“ 2)