Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Langermannsweg

Barmbek-Süd ( (1912): Dr. Johann Gottfried Langermann (8.8.1768 Maxen bei Dresden 5.9.1832 Berlin), Hebammenlehrer, Psychiater, Preußischer Staatsrat.


„Johann Gottfried Langermann war deutscher Hebammenlehrer, Psychiater und reformierender preußischer Staatsrat. Er wurde als ‚erster Irrenarzt Deutschlands‘ und ‚Protagonist der ethischen Psychiatrie‘ bezeichnet. In Bayreuth richtete er die erste moderne psychiatrische Heilanstalt Deutschlands ein,“1) heißt es in Wikipedia.

Nach Beendigung der Schule konnte der Bauernsohn ab 1789 mit Hilfe eines Mäzens Theologie und Jura studieren. Da er sich für Reformen an der Universität einsetzte, musste er die Universität verlassen.

Er arbeitete eine Zeit als Hauslehrer bei Kaufmann Röder in Leipzig, wandte sich dann aber in Jena dem Studium der Medizin zu und promovierte 1797. In seiner Dissertation befasste er sich mit dem Thema der zeitgenössischen psychiatrischen Diagnose und Behandlung.

In der Allgemeinen Deutschen Biographie heißt es 1883 über Langermanns beruflichen Werdegang: „Er prakticirte Anfangs in Baireuth, wurde dann Arzt im Zucht- und Irrenhause zu Torgau, kehrte später nach Baireuth zurück und erhielt hier 1803 vom Ministerium den Auftrag, den Zustand des Irrenhauses zu St. Georgen zu untersuchen und einen Plan zur Verbesserung der vorhandenen Mängel vorzulegen. Diese im Stile damaliger Narren- und Tollhäuser bestehende Anstalt wurde 1805 nach seinen Angaben in eine ‚psychische Heilanstalt für Geisteskranke‘ umgewandelt und er zum Director derselben ernannt.“ 2)

Zu den von ihm dort durchgeführten Reformen heißt es in Wikipedia: „Er befreite dort die Kranken von ihren Ketten. Dennoch waren seine ‚moralischen‘ Behandlungsprinzipien von größtem Rigorismus geprägt und ließen ggf. auch Züchtigungen, glühende Eisen und andere Torturen zu.“ 3)

„Als jedoch Baireuth 1810 an Baiern abgetreten wurde, verließ L. die Anstalt, welche schon einen weitverbreiteten Ruf genoß und zog nach Berlin. Hier wurde er als Staatsrath im Ministerium des Innern angestellt, 1819 betraute man ihn mit der Reorganisation der Thierarzneischule, welche 1789 errichtet worden war. Er starb schließlich als Chef des gesammten preußischen Medicinalwesens an einer Atheromatose am 5. September 1832 zu Berlin.“ 4)