Lembekstraße
Lokstedt (1948): nach dem Ritter „Lembek“, Sagengestalt.
Den Ritter Claus Lembek soll es tatsächlich gegeben haben. Um ihn, so ist in Wikipedia zu nachzulesen: „rankten sich verschiedene Legenden. Die bekannteste Sage erzählt Anton Heimreich in seiner Nordfriesischen Chronik von 1666. In ihr wird berichtet: Limbek habe die Lembecksburg auf Föhr als Fluchtburg errichtet und diese gegen Waldemar Atterdag gehalten, bis die Übermacht der mit diesem verbündeten Friesen zu groß geworden und er geflohen sei. Diese Geschichte wurde in den folgenden Jahrhunderten immer weiter ausgeschmückt. Ob Limbek sich wirklich je persönlich auf Föhr aufgehalten hat, ist allerdings nicht belegt. Erst von seinem Sohn Henneke ist bekannt, dass er 1374/77 Westerlandföhr besetzte, dessen Einwohnende sich gegen die hohen Abgaben aufgelehnt hatten.
Die Legende von Claus Limbek, der sich heldenhaft gegenüber dem dänischen König behauptete, erfuhr in der Zeit des schleswig-holsteinischen Unabhängigkeitskampfes in der Mitte des 19. Jahrhunderts weite Verbreitung. Im Zusammenhang mit der Volksabstimmung brachte der nordfriesische Lehrer und Dichter Lorenz Conrad Peters seine deutschnationale Gesinnung durch die Ballade Claus Lembecks Ki zum Ausdruck.“ 1)
Claus Limbek, geboren um 1368 war ein holsteinischer Adliger, denn er entstammte dem Adelsgeschlecht Limbeck (Lembeck). Er stand im Dienst von Graf Gerhard III., der einen Großteil von Dänemark unter sich gebracht hatte. „Claus Limbek wurde spätestens 1337 als Unterbefehlshaber für Nordjütland eingesetzt. Als Pfand für 10.000 Mark Silber erhielt Limbek die Burg Kalo. Ebenfalls als Pfandbesitz erhielten er und seine Söhne im Laufe der folgenden Jahre die eigentlich zum dänischen Krongut gehörenden Burgen Torning bei Hadersleben und die Trolburg bei Tondern sowie weitere Güter. (…),“ 2) heißt es in Wikipedia.
Claus Limbek diente zwar als Ritter einem adelig Höhergestellten, wofür er von diesem mit Besitztümern entlohnt wurde, durch die der Ritter ebenfalls in eine Machtstellung gegenüber „Untergebenen“ kam. Doch da Limbek stets auf den eigenen Vorteil für sich und seine Familie bedacht war, scheute er sich nicht, „die Pferde zu wechseln“, sprich den Dienstherrn zu wechseln, wenn er meinte, das dies zu seinem Vorteil sein würde.
Als Graf Gerhards Regentschaft und seine Vergabe von Krongütern an seine holsteinischen Gefolgsleute Unmut unter der dänischen Bevölkerung auslöste, so dass diese in Opposition zum Grafen traten, wechselte Limbek, nachdem Graf Gerhard 1340 von dem dänischen Ritter Niels Ebbesen erschlagen worden war, die Seiten: „und schloss sich dem vom dänischen Adel zum König gewählten Waldemar IV. an. Der junge König belohnte dies, indem er ihn zum Hauptmann und Drosten von Seeland machte. In dieser Funktion unterstützte Limbek die Wiederherstellung der königlichen Macht auf Jütland und Fünen durch Eroberung und Einlösung von Pfändern. Als Berater des Königs und Lehnsmann von Kalo knüpfte Limbek enge Verbindungen zu eingesessenen Adelsfamilien. Seine Kinder heirateten in die dänischen Adelsfamilien Familien Rosenkrantz und Gyldenstierne ein“,3) ist ebenfalls in Wikipedia nachzulesen.
Als jedoch Waldemar IV. die Burgen wieder zurückforderte, die Limbek von Graf Gerhard III. erhalten hatte, ließ sich Lembeck dies nicht gefallen und beteiligte sich an einem Aufstand gegen Waldemar, der den Adligen geführt wurde, denen ebenfalls Besitzungen weggenommen worden waren.
Es kam dann zwar wieder zur Versöhnung mit dem König Waldemar IV. Limbek erhielt Besitzungen zurück, blieb jedoch in Opposition zum König, auch wenn er ihn bei von Waldemar durchgeführten Kriegen, aber auch Friedensvermittlungen mit anderen Ländern unterstützte.
„Letztmals erwähnt wurde Claus Limbek zusammen mit seinen Söhnen Henneke und Ulf 1368 als Lehnsmann von Riberhus, ein Amt, das er vermutlich von dem Holsteiner Grafen und Pfandherren von Schleswig Heinrich II. erhalten hatte. In diesem Jahr war er zum dritten Mal in einen Aufstand gegen den König verwickelt. Wenig später muss er gestorben sein, denn in einem Vertrag vom 24. Januar 1373 ist er als verstorben genannt.4)
Claus Limbek soll mehrmals verheiratet gewesen sein.Eine seiner Ehefrauen war Ide Krummedige (geb. nach 1308, gest. vor 1388) Witwe des Schlossherrrn von Tørning, Marquard Wulf. Das Paar hatte wohl fünf Kinder.5)
Über Ide heißt es: Nachdem Claus Limbek um 1340 Tørning übernommen hatte, hatte Ide, die damals die Witwe des Schlossherrn von Tørning war, Angst, die Macht über Tørning zu verlieren. Aus diesem Grunde heiratete sie Claus Limbek.
Ide soll eine herrische Frau und sehr hart gegenüber den Bauern gewesen sein. „Es wird gesagt, dass sie ein Rudel grellschwarzer Hunde hinter einem Gitter hatte, die bereit waren, die Bauern zu verprügeln, wenn sie nicht abgeben wollten. Es heißt auch, dass die Bauern Claus Limbek nicht gehorchen wollten, als er nach Tørning kam. Als er sich bei Frau Ide darüber beschwerte, antwortete sie: ‚Ich bin eine Frau, die Ihren Tisch behält, egal wie lang er ist, stellen Sie einfach sicher, dass er sehr lang ist.‘ Mit anderen Worten, sie ermutigte ihn, viele Krieger zu bitten. Als er mit ihnen zu den Bauern kam, mussten sie wahrscheinlich lernen, wer der Untertan und wer der Herr war.“ 6)