Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Leuteritzweg

Hummelsbüttel (1975): Max Leuteritz (27.4.1884 Ockrilla/Meißen - 12.4.1949), Präsident der Hamburgischen Bürgerschaft, Senator in Hamburg.


Max Leuteritz‘ Eltern, Friedrich Oskar Leuteritz, ein Zimmerer und Louise Minna Martha, geb. Jährig, waren arm. Nach dem Abschluss der Volksschule arbeitete Max Leuteritz als Maurer und Stuckateur. Im Alter von 19 Jahren heiratete er 1913 die damals 18-jährige Margarethe Elisabeth Kober (geb. 12.1.1895 Hamburg), Tochter eines Gewerkschaftsbeamten 1) und war aktiv in der freien Gewerkschaftsbewegung. Damals war er Angestellter im Zentralbüro des Bauarbeiterverbandes in Hamburg. Außerdem war er Mitglied der SPD. „Er setzte sich für Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhung ein. (…)“ 2)

Die Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg verarbeitete er in dem Liebesroman „Alma“.

Von 1919 bis 1933 war Leuteritz Mitglied (SPD) der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort fungierte er von 1928 bis 1931 als Bürgerschaftspräsident. In der SPD war er von 1919 bis 1929 Parteisekretär und Vorsitzender der SPD Landesorganisation Hamburg. 1927 ließ sich das Ehepaar Leuteritz scheiden. Später heiratete Leuteritz Erna Schälermann, die ihn überlebte. 3)

Leuteritz arbeitete von „1929-1933 [als] Geschäftsführer der Hamburgischen Beleihungskasse für Hypotheken; [war] Mitglied zahlreicher kommunaler Behörden und Einrichtungen, u. a. Mitglied der Landesschulbehörde, des Oberverwaltungsgerichtes und des Aufsichtsrates der Hafendampfschiffahrt AG (HADAG).“ 4)

In der Zeit des Nationalsozialismus kam Leuteritz 1933 für zwölf Tage in Untersuchungshaft und war im Rahmen der sogenannten Aktion Gewitter 1944 für einen Monat im KZ Fuhlsbüttel interniert. Während der Zeit der NS-Herrschaft war Leuteritz arbeitslos, da er seinen Arbeitsplatz aus politischen Gründen verloren hatte. „Ihm wurde von den Nazis Korruption unterstellt. Nach einem zweijährigen Prozess (1933 bis 1935) musste er aber wegen fehlerhafter Beweise freigesprochen werden.

Es begannen Jahre großer Unsicherheit und Angst, denn es gelang Max Leuteritz nicht, eine Arbeit zu finden, um seine Familie zu ernähren. Niemand, bei dem er sich bewarb wollte oder durfte ihn einstellen. Daraufhin richtete er in der Fischbeker Heide eine kleine Pension ein. Er erwarb ein Grundstück und entwarf selbst ein Haus. Als gelernter Maurer baute er es auf und legte ringsherum einen großen Garten mit Ställen für Hühner, Gänse und Schweine zur Selbstversorgung an.
In die Pension kamen mehr und mehr Gäste (…). Hier trafen sich auch illegal arbeitende Genossen. Max Leuteritz nahm auch Juden auf. (…) Bei Durchsuchungen wurden Gästelisten durchgesehen, nach eventuell versteckten Personen gesucht und Bücherregale kontrolliert.“ 5)

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus war er von Juli 1945 bis Februar 1946 Bausenator. Von März 1946 bis zu seinem Tode (1949) war er Direktor der Hamburger Wiederaufbaukasse.