Markusstraße
Neustadt (1899): Markus Meyer, Bürgerkapitän des 6. Regiments.
Er schenkte der Nikolaikirche 100 Mark Kurant, „damit der geplante Friedhof bei den Kohlhöfen St. Marcus-Friedhof genannt werden sollte; als diese Pläne nicht realisiert wurden, benannte man den dafür vorgesehenen Platz 1625 Markusplatz (…).“ 1)
Gallois beschreibt die Geschichte so: „Der Bürger-Capitain Marx (Marcus) Meier, von der Eitelkeit befallen, seinen Namen auf die Nachwelt zu bringen, zahlte dem Gotteskasten von Nicolai 100 Mark wofür ihm die Juraten urkundlich am 7. September des Jahres [ 1625] zusicherten, daß der vormalige Pest-Kirchhof bei Husmanns Garten fortan St. Marcus-Kirchhof heißen sollte und daß er sich dort ein Denkmal errichten dürfe. Man vergaß aber bald den Ursprung. Diese Benennung blieb …, denn als Paul Langermann sich 1641 dort ein Haus baute, ließ er zum Symbol jenes Namens einen geflügelten Löwen mit der Unterschrift ‚St. Marcus‘ in Stein hauen und an seinem Hause einmauern.
Später ließ die Nicolaikirche den dortigen Hügel abtragen, den Platz parcelliren und zum Bebauen öffentlich verkaufen. An den alten Namen erinnern noch die Marktstraßen (…).“ 2)
Und Reinhold Pabel erklärt: „Man könnte sich natürlich fragen, warum die hier erwähnten Marktstraßen an den Marcusplatz erinnern sollen. Dies erklärt sich daraus, daß der Name Marcus im Volksmund im Laufe der Zeit zu ‚Markt‘ abgeschliffen wurde, was sicherlich verständlich erscheint, da die Straße tatsächlich auf einen Markt, nämlich den Großneumarkt, zulief. Mit der Benennung der heute rechtwinklig verlaufenden kurzen Markusstraße am Großneumarkt 1899 ist das Andenken an Namengaben Marcus Meyer aber gerettet.“ 3)