Michel-Nathan-Weg
Bergedorf (2014): Michel Nathan (auch Michael, geb. 1812 in Bergedorf, Todesdatum unbekannt), jüdischer Kaufmann, erwarb 1838 das Bürgerrecht, seine Familie errichtete 1842 den ehemaligen jüdischen Begräbnisplatz am Gojenbergsweg, gründete mit seinem Bruder Heinrich Nathan 1854 die erste Bergedorfer Glashütte am Schleusengraben.
Den von dem aus Polen stammenden Kaufmann Michel Nathan 1842 errichteten rund 1500 qm großen Begräbnisplatz am Gojenbergsweg war für seine Familie gedacht. Laut Wikipedia sollen dort zwischen 1842 und 1890 elf Familienangehörige bestattet worden sein. 1)
Als die Jüdische Gemeinde in Hamburg in den 1880er-Jahren: „nach einer Alternative zum neu angelegten Jüdischen Friedhof in Ohlsdorf“ 2) suchte, wandte sie sich an die Familie Nathan mit der Bitte, deren Begräbnisplatz benutzen zu dürfen. Wahrscheinlich sollte noch weiteres Land hinzugekauft werden. Die Familie Nathan war bereit, ihren Begräbnisplatz der Jüdischen Gemeinde zu übertragen. Doch die Landherrenschaft Bergedorf war dagegen, denn sie wollte das angrenzende Gelände bebauen. 1910 versuchte sie zuerst vergeblich auch: „das nur zu einem Teil genutzte Gelände [der Familie Nathan] zu erhalten. 1911 willigten die Erben der Familien ein, das Grundstück der Stadt Hamburg für zehn Jahre für den Bau eines Krankenhauses zu überlassen. Bedingung war Wahrung und Einfriedung der erhaltenen Grabstellen. 1925 gelangte der Friedhof schließlich an die Deutsch-israelitische Gemeinde Hamburg und wurde 1938 mit ihrem gesamten Besitz von den Nationalsozialisten enteignet. Die Toten wurden exhumiert und das Gelände teilweise überbaut. Heute befinden sich dort ein Park und ein Seniorenzentrum. Eine Gedenktafel an der Einfriedung erinnert heute an den Friedhof.“ 3)