Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Möringbogen

Winterhude (1964): Carl Philipp Ferdinand Möring (16.7.1818 Hamburg – 4.2.1900 Hamburg), Bürgerschaftsabgeordneter, Senator, und nach Rudolf Heinrich Möring (23.7.1831 Hamburg - 17.12.1907 Hamburg), Bürgerschafts- und Reichstagsabgeordneter.


Carl Philipp Ferdinand Möring war der Sohn von Wilhelmine Sophie Möring, geborene Schiller und des Hamburger Kaufmanns und Oberalten Carl Philipp Heinrich Möring.

Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und trat dann ins väterliche Geschäft „Möring & Co.“ ein. „von 1835 bis 1838 stand er an der Spitze der Hamburger Bürgermilitz. Im Jahr 1838 wurde er Archdiakon und 1843 zum Oberalten ernannt.

Im gleichen Jahr wurde er Teilhaber in der Firma seines Vaters. Von 1846 bis 1850 übernahm er den ehrenamtlichen Posten des Direktors der Sparkasse von 1827 (…),“ 1). Auch war er von 1858 bis 1861 Mitglied der Commerzdeputation. Und um sich auch auf sozialem Gebiet zu engagieren, wirkte er drei Jahre lang von 1848 bis 1851 im Armenkollegium.

In dieser Zeit heiratete er 1849 Elisabeth Michaehelles (23.6.1822 – 22.4.1908). Das Paar hatte keine Kinder.

Wie so viele Hamburger Kaufmänner engagierte sich Möring auch politisch. 1859 wurde er in die Bürgerschaft gewählt, 1861 dann in den Senat. Als Senator bekleidete er einige Zeit das Amt des Weddeherrn. Auch leitete er die Senatskommission für die Verwaltung der Kunsthalle.

Möring profitierte vom Kolonialismus, denn er war mit seiner Firma im Kolonialhandel tätig, was die Familie Möring stolz in ihrem Senatorenwappen präsentierte. In diesem Wappen ist der Kopf eines Mannes mit Ohrring zu sehen, der einen Afrikaner darstellen soll, so wie es der damals vorherrschenden klischeehaften Darstellungsform entsprach.

Dieses und andere Senatorenwappen sind an der Rathausfassade in Richtung zum Alten Wall zu sehen. Die Schlusssteine fast aller Fensterwölbungen des Obererdgeschosses tragen die Wappen der damals regierenden Senatoren, als das Hamburger Rathaus Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Zu sehen ist dort über dem vorletzten Fenster das Wappen der Familie Möring.

Die Verkehrsfläche ist auch nach Carl Philipp Ferdinand Mörings Cousin, dem Kaufmann Rudolf Heinrich Möring (23.7.1831 Hamburg - 17.12.1907) benannt. Er war seit 1856 mit Sara Agnes Roosen (25.2.1836 – 12.2.1896) verheiratet und hatte mit ihr vier Kinder, geboren: 1857, 1858, 1861, 1885).

Auch Rudolf Heinrich Möring war neben seiner kaufmännischen Tätigkeit politisch aktiv und fungierte zwischen 1874 und 1878 als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft sowie von 1874 bis 1881 als Mitglied (Nationalliberale Partei) des Reichstags.

Außerdem engagierte er sich von 1869 bis 1878 in der Hamburger Finanzverwaltung, war zweimal in der Baudeputation vertreten und Mitglied der Gefängnisdeputation. 2)