Münstermannsweg
Barmbek-Nord (1922): Ludwig Münstermann (um 1570/75 - 1637/38), Bildschnitzer.
Die Münstermann Gesellschaft e. V. beschreibt Ludwig Münstermanns Lebensweg wie folgt: „Sehr wahrscheinlich ist Ludwig Münstermann um 1575 in Bremen als Sohn eines Johann Münstermann geboren worden, der Mitglied einer angesehenen Tischler- und Drechslerfamilie war. In Bremen erlernte er das Steinmetz- und Bildhauer-Handwerk (…). Über die obligatorische Wanderzeit Münstermanns als Geselle ist gleichfalls nichts bezeugt; (…). Urkundlich hingegen ist überliefert, dass Ludwig Münstermann im Jahre 1599 als Meister in das Hamburger Drechsleramt aufgenommen wurde. Seither nennt er sich in den Signaturen auf seinen Werken ‚Bildhauer von Hamburg‘, obwohl er offenbar nach den Regeln seiner Zunft der Drechsler als Bildhauer nicht für Auftraggeber in Hamburg arbeiten durfte. Seine skulpturalen Werke und Kirchenausstattungen sind ausschließlich an anderen Orten, fast ausschließlich in der Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst, erhalten und kennzeichnen ihn als den eigenwilligsten und als einen der bedeutendsten Künstler des Manierismus in den protestantischen Ländern Nordeuropas.
Die Werkstatt Ludwig Münstermanns mit seinen Söhnen Johann und Claus, sowie dem Gesellen Onno Dierksen, der später in der Nachfolge eine eigene Werkstatt in Tossens führte, lag an einem Hamburger Fleet, so dass die dort gefertigten Werkstücke leicht auf dem Wasserwege ins Oldenburgische transportiert und erst vor Ort aufgebaut werden konnten. (…).“ 1)
Gisela Jaacks berichtet in ihrem Porträt über Münstermann, dass dieser 1599 Kathrine Meier heiratete und durch Erbschaft ein Grundstück mit Haus an den Kajen erhielt Nach dem Tod seiner Frau 1605 verheiratete er sich ein zweites Mal. In Hamburg sind von Münstermann nur geschnitzte Gebälkkonsolen nachweisbar erhalten. 2)
Und im Neuen Rump steht über Münstermann u. a.: Münstermann war ab: „1628 Ältermann des Drechsleramtes. Ab 1608 v. a. im Bremer und Oldenburger Raum tätig im Auftrag fürstlicher und kirchlicher Würdenträger. Seine Söhne: Jürgen (1639 Bürger), Johann (1633 Bürger, Gehilfe seines Vaters), Lütje (1641 Bürger), Heinrich (1667 Bürger, wahrscheinlich ein Enkel von L. M.) [Ludwig Münstermann] gilt als bedeutendster Vertreter des norddeutschen Spätmanierismus, mit einem speziellen, eigenwillig expressiven Stil, der auf Kontakte nach Magdeburg, dem damaligen norddeutschen Zentrum für manierist. Skulptur hinweist. Architektonischer Aufbau und Ornamentik lassen niederländ. Einflüsse (…) vermuten. Die typische Drehbewegung seiner Figuren weist auf das Vorbild der ‚Serpentinata‘ des Giovanni da Bologna. Illusionistische Theatralik im Zusammenklang von Licht und Perspektive an den Altären. (…) In 40 Jahren Wirkens in Hamburg vorwiegende Holzarbeiten.“ 3)