Münsterstraße
Lokstedt (1948): nach Martin Hinrich Münster (?-?) und Hinrich Münster (1815-1878), Vögte in Lokstedt.
Vor 1948 hieß die Straße Hospitalstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Vogt-Münster-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarten preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Hospitalstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Der Landmann Hinrich Münster war Lokstedter Vogt von 1861-1874; Heinrich Martin Münster fungierte als Lokstedter Vogt von 1876-1882.
Zu den Aufgaben der Vögte gehörte z. B. bei Heinrich Münster 1861: „1) Ein waches Auge darauf zu haben, dass nicht in seiner Dorfschaft etwas vorgehe, was der bestehenden Verfassung, Religion und bürgerlichen Ordnung zuwiderläuft, worüber er vorkommenden Falls hierselbst Anzeige zu beschaffen und, wenn erforderlich sofort einzuschreiten hat.
15 verschiedene Aufgaben hatte der Vogt. Der Vogt hatte alles zu tun und zu lassen, was einem ehrliebend geleisteten Eid erheischt.
Der Vogt war besonders begehrt, weil dem Vogt regelmäßig die Krugkonzession in seinem Wohnhause erteilt wurde.“ 1)
Hinrich Münster war mit Anna Maria Köhnke verheiratet. Seine Eltern waren der Landmann Heinrich Münster und Anna Elsabe, geborene Sottorf. 2)