Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Neddermeyerstieg

Billstedt (1948): Franz Heinrich Neddermeyer (10.4.1790 Hamburg -7.10.1849 Hamburg), verfasste eine Topographie Hamburgs, Mitbegründer des Vereins für Hamburgische Geschichte.


Vor 1948 hieß die Straße Fliederweg. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Neddermeyerstieg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Fliederweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Franz Heinrich Neddermeyer war der Sohn von Friederika Neddermeyer, geb. Gossler und des Apothekers Joachim Bertram Neddermeyer.

Franz Neddermeyer begann eine Landwirtschaftslehre, musste diese aber aufgeben, weil -so heißt es 1886 in der Allgemeinen Deutschen Biographie – „ihn das damalige französische Gouvernement in Hamburg zur Militärconscription [holte]. Nach Beendigung der Fremdherrschaft und hergestelltem Frieden wurde er Schreiber des vielbeschäftigten Advocaten (des späteren Senators) Dr. Aug. Meier, auf dessen warme Empfehlung er 1820 zum Senatscanzlisten befördert wurde, in welchem Dienste er bis an seinen Tod in pflichttreuester Weise mit Fleiß und Geschick tadellos sich bewährt hat.“ 1)

1821 heiratete er Edel Margaretha Bang. (9.2.1791 Vejle/Jütland – 17.6.1870 Schleswig) und wurde Vater von fünf Kindern. Neben seiner Erwerbsarbeit, dem Ehemann- und Vaterdasein widmete sich Neddermeyer der Bibliothek der Patriotischen Gesellschaft; er ordnete sie neu und katalogisierte ihren Bestand.

„Diese mühsame Beschäftigung, der er seine gesammte Muße opferte, gab ihm erwünschte Gelegenheit, seine Kenntnisse vielseitig zu bereichern, namentlich im Fache der Technologie, vorzüglich aber der Geschichte, Verfassung und Verwaltung des vaterstädtischen Gemeinwesens, in welchen Fächern diese Bibliothek ungemein reich war an seltenen Druckwerken und Manuscripten. Diese benutzte N. nun gründlich und mit dem ihm eigenen Talent für Systematik, zur Sammlung von Materialien für seine späteren Werke.“ 2)

Neddermeyer verfasste u. a. eine „Topographie der freien Stadt Hamburg“, erschienen 1832 und das Buch „Zur Topographie und Statistik Hamburgs“, erschienen 1845.

Darüber hinaus war Neddermeyer Mitbegründer des Vereins für Hamburgische Geschichte.