Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Nieritzweg

Rahlstedt (1962): Gustav Nieritz (2.7.1795 Dresden – 16.2.1876 Dresden), Jugendschriftsteller.


Karl Gustav Nieritz war der Sohn von Johanna Rahel Nieritz, geborene Böttcher und des Lehrers Carl Gottlieb Nieritz.
Gustav Nieritz Vater wollte, dass sein Sohn ebenfalls Lehrer werde, und so besuchte er das Lehrerseminar und wurde Hilfslehrer an der von seinem Vater geleiteten Schule. Dieser musste das Gehalt für seinen Sohn aus eigener Tasche bezahlen. Der Lohn fiel recht dürftig aus, dennoch wagte Nieritz als 28-Jähriger den Schritt zum Familienernährer und heiratete 1823 die damals 20-jährige Eleonore Könitzer (1803-1886). Das Paar bekam acht Kinder, von denen nur zwei Karl Gustav Nieritz überlebten.

Als Karl Gustav Nieritz 33 Jahr als war, starb sein Vater. Karl Gustav „wurde (…) das erhoffte Nachrücken auf den Oberlehrerposten wegen religiöser Differenzen mit der vorgesetzten Behörde zunächst unmöglich gemacht, so dass er den Lebensunterhalt für seine schnell wachsende Familie durch das Erteilen von Privatunterricht und erste schriftstellerische Arbeiten aufbessern musste. Erst 1831 gelang ihm der Aufstieg zum Oberlehrer, zunächst an der Armenschule am Queckbrunnen. Ein Jahr später erlangte er schließlich doch noch die erneut vakante Stelle seines Vaters, wobei er weiterhin auf Nebeneinkünfte angewiesen blieb. Nach einer Umstrukturierung des Schulwesens wurde Nieritz 1841 Direktor der Bezirksschule in der Dresdner Antonstadt, zeitweise auch Armenvorsteher (ehrenamtlicher Fürsorger) und Stadtverordneter. Er ersuchte 1854 um seine Pensionierung und widmete sich seitdem ganz der schriftstellerischen Tätigkeit.“ 1)

Bereits seit 1834 hatte sich Nieritz als Schriftsteller hervorgetan. Dazu heißt es in der Allgemeinen Deutschen Biographie: „Er schrieb| nach und nach mehr als hundert Bändchen Jugendschriften, von denen einige auch außerhalb Deutschlands durch Uebersetzung in die meisten europäischen Sprachen Verbreitung fanden, und lieferte außerdem für viele periodische Schriften, insbesondere für einen von ihm selbst herausgegebenen Volkskalender sowie für die Volkskalender von Trewendt und Steffens zahlreiche volksthümliche Erzählungen. Drei Erzählungen, welche er 1838 unter dem Gesammttitel ‚Astern‘ im Selbstverlage herausgab, sind mit bildlichen Darstellungen von seiner eigenen Erfindung geschmückt und erinnern hierdurch an eine Neigung für die bildende Kunst, welche ihn früher lange Zeit beherrscht hatte. — Das vollständige Bild seiner tüchtigen und liebenswürdigen, über die niedrigen Regionen des Lebens jedoch nie ganz hinausgewachsenen Persönlichkeit ergibt sich aus der von ihm selbst veröffentlichten ausführlichen, durch Freimüthigkeit sich auszeichnenden Selbstbiographie.“ 2)

In Wikipedia steht über Nieritzs inhaltliche Ausrichtung seiner Werke: „Nieritz idealisierte in seinen Erzählungen das (Klein-)Bürgertum und propagierte sogenannte bürgerliche Tugenden wie Fleiß, Gottesfurcht und Familiensinn, demgegenüber finden sich in seinen Schriften antifranzösische, antikatholische, antidemokratische wie auch antisemitische Passagen.“3)