Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Nordheimstraße

Ohlsdorf (1958): Marcus Nordheim (23.9.1812 Memmelsdorf/Unterfranken – 25.11.1899 Hamburg), Stifter des Seehospitals Sahlenburg.


Marcus Nordheim erlernte das Schlachterhandwerk und arbeitete danach als Metzger. „1836 gründete er in Hamburg seine erste Firma, einen Viehhandel. Schon kurze Zeit später stellte er fest, dass das Häute- und Fellgeschäft mehr einbrachte. Aus diesem Handel erschuf er 1858 ein Handelshaus mit Weltgeltung.“ 1)

Nordheim, der seit 1876 im Gemeindevorstand der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und seit 1890 deren Vorsitzender war, gab viel Geld aus seinem Vermögen für Stiftungen aus. 1882 ließ er in der Schlachterstraße das Marcus-Nordheim-Stift errichten, in dem sich 27 Freiwohnungen für unbemittelte unbescholtene Israeliten befanden. Auch wurde von ihm der Bau der Israelitischen Töchterschule finanziell unterstützt.

1839 hatte Marcus Nordheim Sara Lion (1813 Hadmersleben/Sachsen-Anhalt– 17.3.1890 Hamburg) geheiratet. Das Paar blieb kinderlos.

Nach seinem Tod wurden aus dem großen Vermögen von ca. 10 Millionen Mark neben Nichten und Neffen gemeinnnützige Institutionen bedacht und die Nordheim-Stiftung gegründet, die das erste deutsche Seehospital errichten ließ. Die Gebäude wurden auf einem großen Grundstück in Sahlenburg an der Nordsee erbaut und 1906 eröffnet. Im Hospital wurden an Tuberkulose und Skrofulose erkrankte Kinder behandelt, später auch Jugendliche und Erwachsene. Zur Gesundung der Erkrankten trug die Nordesseluft bei.