Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Nymphenweg

Wilstorf, seit 1935. Märchenmotiv


Der Nymphenweg wurde in der Zeit des Nationalsozialismus benannt.

Wesen aus der griechischen Mythologie, die das Band zwischen Göttern und Menschen knüpfen. „Die unerschöpfliche Dichtungskraft der Alten schuf sich Wesen, wodurch die Phantasie die leblose Natur beseelte. Die Quellen, die Berge, die Wälder, die einzelnen Bäume hatten ihre Nymphen. Man knüpfte gern die Idee von etwas Göttlichem an das Feste und Bleibende, was die einzelnen Menschengeschlechter überlebt, an den festgegründeten Berg, den immerströmenden Quell und die tausendjährige Eiche. Alle diese Dichtungen aber waren gleichsam nur der Widerschein vom Gefühl erhöhter Menschlichkeit, der sich aus dem Spiegel der ganzen Natur zurückwarf und wie ein reizendes Blendwerk über der Wirklichkeit gaukelnd schwebte.

So schweifte die Oreade auf den Bergen umher, um mit ihren Schwestern im Gefolge der Diana die Spur des Wildes zu verfolgen, jeder zärtlichen Neigung ihr Herz verschließend, so wie die strenge Göttin, die sie begleitete.

Mit ihrem Wasserkruge saß in der einsamen Mittagsstunde die Najade am Quelle und ließ mit sanftem Murmeln des Baches klare Flut hinströmen. Gefährlich aber waren die Liebkosungen der Najaden; sie umarmten den schönen Hylas, des Herkules Liebling, als er Wasser schöpfte, und zogen ihn zu sich in den Brunnen herab. Vergebens rief Herkules seinen Namen, nie ward sein Liebling mehr gesehen.

Im heiligen Dunkel des Waldes wohnten die Dryaden; und die Hamadryade bewohnte ihren einzigen Baum, mit dem sie geboren ward und starb. Wer einen solchen Baum erhielt, dem dankte die Nymphe ihr Leben.

So ward selbst die leblose Natur ein Gegenstand des teilnehmenden Wohlwollens der Sterblichen.“1)