Odemanns Heck
Curslack (1952), für einen Grenzstreifen des 1826-1912 der Familie Odemann gehörenden Grundstückes, letzter Eigentümer Hermann Wilhelm Odemann (1834-1915)1)
Siehe auch: Odemannbrücke
Harald Richert schreibt über den Straßennamen, dieser sei benannt „nach der in den Elbmarschen verbreiteten Landvogtfamilie Odemann, die in Billwerder bereits 1450 angesessen war und in Reitbrook bis 1897 den Fährhof besaß.“ 2)
Diese Familie, so Richert, lässt sich bis 1440 zurückverfolgen. „Aus dieser Familie stammten allein in Billwerder-Reitbrook zwischen 1600 und 1800 acht Landvögte, daneben etliche Landesdeputierte, Deichgeschworene, Kirchenjuraten, Höftleute und Pächter großer Höfe. Die Familie Odemann hat sich im Hamburger Gebiet auch vornehmlich um die Förderung des Land- und Gartenbaues verdient gemacht.“ 3)
Der Bauer Hermann Wilhelm Odemann wurde am 11.3.1834 geboren. Seine Mutter war Catharina Magdalena, geb. Wenck, sein Vater Georg Odemann. Verheiratet war Hermann Wilhelm Odemann mit Anna Margaretha, geb. Rieck. Er starb am 3.8.1915. 4)
Er war der letzte Landvogt in Deutschland. Dieses Amt wurde ihm 1897 auf Lebenszeit verliehen. Außerdem fungierte er als Kirchenältester und Ortsvorsteher sowie von 1888 bis 1919 als Gemeindevorsitzender. 5)
Über die Arbeit von Landvögten schreibt Harald Richert: „Zu deren Aufgaben gehörte es, Gericht zu halten, Deich- und Flußaufsicht an Elbe und Bille zu führen, den Steuereinzug und andere Gerechtsame der Stadt wahrzunehmen und die Befehle der Landherren auszuführen. Später wurden ihre Befugnisse noch erweitert, so daß ein Vogt durchaus wie ein Landesfürst betrachtet werden konnte.“ 6)