Ordulfstraße
Niendorf (1948): Sachsenkönig Ordulf (gest. 28.3.1072).
Vor 1948 hieß die Straße Fritz Reuter-Straße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Ordulfstraße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Fritz Reuter-Straße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
In Wikipedia steht über Ordulfs Herkunft und seine Ehe: „Ordulf war der älteste Sohn des sächsischen Herzoges Bernhard II. und der Eilika († 10. Dezember nach 1055/1056), einer Tochter des Heinrich von Schweinfurt, Markgraf des Nordgau. (…).
Ordulf war zweimal verheiratet, mit beiden Frauen hatte er einen Sohn. Seine erste Frau war seit November 1042 Wulfhild von Norwegen († 24. Mai 1071), eine Tochter des Königs Olav II. Haraldsson. Beider Kind war sein Nachfolger, der spätere Herzog Magnus. Eine zweite Ehe schloss er mit Gertrud von Haldensleben, einer Tochter des Grafen Konrad und Witwe eines Friedrich (wohl von Frombach), die 1076 in Mainz gefangen gesetzt wurde und am 21. Februar 1116 starb. Beider Sohn war Bernhard, der am 15. Juli eines unbekannten Jahres in Lüneburg nach einem Sturz vom Pferd starb.“ 1)
Ordulf war von 1059 bis 1072 Herzog von Sachsen. Gerhard Theuerkauf erklärt in seinem Porträt über Ordulf, was dieser mit Hamburg zu tun hatte: „Nachdem Erzbischof Adalbert von Hamburg-Bremen seine einflussreiche Stellung am Hofe König Heinrich IV. verloren hatte, sah er sich auch in seiner Erzdiözese, besonders durch Ordulfs Sohn Magnus und durch den Grafen Udo von Stade, so bedrängt, dass er 1066 vorübergehend in den Harz floh. Diese Konflikte gingen einher mit Aufständen von Slawen, gegen die Ordulf sich vergeblich zur Wehr setzte. So verschlechterte sich die Lage des Erzbistums insgesamt. Herzog Ordulf hat bei Hamburg vermutlich die ‚neue Burg‘ in der Gegend des heutigen Rathausmarkes angelegt: dagegen ist die neue Burg‘ in der Alsterschleife, aus der 1186/87 die Neustadt Hamburg hervorging, vermutlich frühestens unter seinem Sohn Magnus angelegt worden.“ 2)
In Wikipedia heißt es über Ordulfs Beziehung zu Hamburg: Ordulfs „Regierungszeit war geprägt vom Verlust der Herrschaft in Nordalbingien, der Verwüstung Stormarns und der Zerstörung Hamburgs durch den abodritischen Teilstamm der Wagrier sowie anschließenden erfolglosen Versuchen der Rückeroberung der verlorenen Gebiete. Die ständigen Niederlagen gegen die Slawen machten ihn im Urteil der Zeitgenossen ‚zum Gespötte der Seinen‘“ 3).