Osterhoffstraße
Heimfeld (1929): Heinrich Osterhoff (7.9.1845 Harburg – 7.3.1920 Harburg), Branntweinbrennereibesitzer, Bürgervorsteher, Senator in Harburg.
Heinrich Peter Nicolaus Osterhoff war der Sohn von Henriette Osterhoff, geborene Grube und des Brennereibesitzers Daniel Christoph Osterhoff.
1876 heiratete er Elisabeth Catharina Helene Harms (10.7.1853 Harburg – 13.10.1928 Harburg). 1)
Heinrich Peter Nicolaus Osterhoff soll 1833 in Harburg eine Spirituosen- und Likörfabrik gegründet haben, die 1893 von Louis Hilke übernommen wurde. So heißt es in Wikipedia: 1833 gründete Heinrich Osterhoff in Harburg die Spirituosen- und Likörfabrik H. Osterhoff. „1859 wurde das Geschäfts- und Wohnhaus Karnapp 15 (Denkmal-Nr. 26953) erbaut. 1893 übernahm Louis Hilke den Betrieb.“ 2)
Laut Sterbe- und Heiratsurkunde, die in ancestry einzusehen sind, wurde Heinrich Peter Nicolaus Osterhoff aber erst 1845 geboren, so kann er nicht schon 1833 die Fabrik gegründet haben. Das muss sein Vater Daniel Christoph Osterhoff gewesen sein, denn dieser wird in den erwähnten Urkunden als Brennereibesitzer angegeben. Heinrich Peter Nicolaus Osterhoff wird dann die Fabrik von seinem Vater übernommen haben.
Von 1879 bis 1895 fungierte Heinrich Osterhoff auch als Bürgervorsteher. Peter-Christian Witt äußert in seinem Beitrag zur Kommunalpolitik in Harburg über die Bürgervorsteher in der damaligen Zeit u. a., dass es sich um eine „Altherrenversammlung“ 3) handelte. Die meisten waren rund 55 Jahre alt. Und über die Aufgaben der Bürgervorsteher schreibt er: „Fast alle Bürgervorsteher waren Multifunktionäre: In der Regel waren sie Vorsitzende oder zumindest Vorstandsmitglieder im Bürgerverein ihres Wahlbezirks, Mitglieder des Centralverbands der Bürgervereine, als Kaufleute Vorsitzende oder Mitglieder der Handelskammer, (…) als Handwerker Obermeister oder stellvertretender Obermeister der jeweiligen Innung (…), gehörten den Vorständen der örtlichen Krankenkassen und diversen örtlichen Beiräten staatlicher Organisationen an, waren Armenbezirksvorsteher, hatten Leitungsfunktionen in der Feuerwehr, bei den Schützen, den Turn- und Sängervereinen, gehörten dem Museumsverein an. (…).“ 4)
Außerdem übte Osterhoff von 1894 bis 1920 das ehrenamtliche Amt eines Senators in Harburg auf. Politisch war er nationalliberal eingestellt.