Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Poelchaukamp

Winterhude (1948): Dr. Hermann Johann Daniel Poelchau (16.1.1817 - 6.9.1912), Oberlandesgerichtsrat, Bürgerschaftsabgeordneter.


Siehe auch: Poelchaukampbrücke

Vor 1948 hieß die Straße Langenkamp. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Poelchaukamp umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Langenkamp. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es über Johann Daniel Poelchau: „Er (…) wuchs [in Berlin] als Sohn des deutsch-baltischen Musikers und Musikaliensammlers Georg Poelchau auf. (…).“1)

Er hatte selbstverständlich auch eine Mutter. Diese war Henriette Amalie Poelchau, geborene Maneke Diese starb im Alter von 27 Jahren einen Tag nach der Geburt des Sohnes Hermann Johann Daniel Poelchau.

„Poelchau wurde 1844 in Halle promoviert und etablierte sich ein Jahr darauf in Hamburg als Advokat.“2)
1846 heiratete er Ulrica Engel (geb. 18.6.1821 Röbel/Müritz – 2.3.1906 Hamburg). Das Paar bekam vier Kinder (geboren: 1847, 1849, 1852, 1857).3)

Der vierfache Vater: „gehörte dem Bürgermilitär an und wurde 1854 Hauptmann des 6. Bataillons. Im selben Jahr wirkte Poelchau als Vertreter Hamburgs auf der Ersten Allgemeinen Industrieausstellung in München. Ab 1855 arbeitete er ehrenamtlich als Protokollant der Feuerkassendeputation und war zwischen 1854 bis 1860 Mitglied im Armenkollegium. Von 1859 bis 1862 gehörte Poelchau der Hamburgischen Bürgerschaft an. 1861 wurde er vom Hamburger Senat zum Richter am Niedergericht ernannt. 1879 amtierte er als Direktor des Landgerichts, drei Jahre später stieg er zum Oberlandesgerichtsrat auf. Im Jahre 1891 ging Poelchau schließlich in den Ruhestand.“ 4)