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Professor-Brix-Weg

Altona-Altstadt (1965): Prof. Dr. Ing. Joseph Brix (27.6.1859 Rosenheim – 10.1.1943 Berlin), Stadtbaurat in Altona.


Joseph Brix war der Sohn von Agnes Brix, geborene Klepper und des Bauunternehmers Joseph Brix.

Er „studierte von 1877 bis 1881 Bau- und Kulturingenieurwesen an der Technischen Hochschule München und war anschließend beim Bau der Wasserversorgung von München tätig. Hierauf arbeitete er bei der Stadtentwässerung von Mainz und bei der Orientalischen Eisenbahn in Wiesbaden. Ab 1885 leitete er die Stadtentwässerung von Wiesbaden (…).“ 1)

Zwei Jahre später heiratete er 1887 Thekla Hehner (13.4.1866 Saint Louis/Nordamerika – 25.2.1949 Berlin). Das Paar bekam zwei Kinder.

Nun Ehemann und Vater ging Brix‘ berufliche Karriere stetig voran. In Wikipedia heißt es über den beruflichen Werdegang von Joseph Brix: „Brix war 1895-98 zunächst als Stadtbaurat in Altona tätig, wo er ab 1897 auch die kommissarische Leitung des Stadtbauamts übernahm. In diesen Funktionen zeichnete er nicht nur für die Umgestaltung des Altonaer Bahnhofsareals im Zuge des Umbaus des vormaligen Bahnhofs zum Altonaer Rathaus (fertiggestellt 1898 (…)) verantwortlich, sondern bereitete auch der Umsetzung der Stadterweiterungsplanungen Joseph Stübbens für die Stadt Altona den Weg.“ 2))

1898 wurde Brix „Direktor der Allgemeinen Städtereinigungs-GmbH Wiesbaden, der ersten deutschen Spezialfirma auf dem Gebiet der Entwässerungs- und Klärtechnik. In dieser Firma entwickelte er die Wasserversorgungs- und Entwässerungspläne für viele in- und ausländische Städte.“ 3)

1904 erhielt Brix eine Professur für Städtebau an der Technischen Hochschule Charlottenburg, „einer der ersten Lehrstühle dieser Art in Deutschland. Gemeinsam mit seinem Kollegen Felix Genzmer (1856–1929), der das Fach Städtebau und farbige Dekoration in der Abteilung Architektur vertrat, gründete Josef Brix im WS 1907/1908 das Seminar für Städtebau, Siedlungs- und Wohnungswesen.“ 4)

„Dadurch“, so heißt es in der Neuen Deutschen Biographie: „wurde er zum Wegweiser des neuzeitlichen Städtebaus und führte den Wandel von der rein ästhetischen und künstlerischen Betrachtungsweise zur sozial-wirtschaftlichen und hygienischen Städteplanung herbei. - In dieser Zeit entstanden an preisgekrönten Arbeiten B.' u. a. die Kläranlage Leipzig, die Kanalisationsprojekte Sofia und Bergen (Norwegen) sowie die Bebauungspläne für Groß-Berlin, Berlin-Frohnau, Montevideo und Darul-Aman (Afghanistan).“5)

1918 wurde Brix Rektor und 1919 Prorektor der Technischen Hochschule Charlottenburg.

„1922 gründete Joseph Brix zusammen mit M. Berg, B. Ebhardt, C. Gurlitt, M. Mächler, B. Möhring und R. Schmidt die Freie Deutsche Akademie des Städtebaues, die spätere Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung, (…).“6)

Zwei Jahre später erneut eine Gründung durch Joseph Brix. Diesmal rief er die Studiengesellschaft für den Automobilstraßenbau ins Leben und wurde deren Präsident. Damit schuf er: „die Grundlage für die Anlage neuzeitlicher Kraftwagenstraßen und damit für den Bau der Autobahnen (…).“ 7)
Als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, war Brix 73 Jahre alt. Weder in der NSDAP-Zentralkartei noch in der NSDAP-Gaukartei des Berlin Document Center im Bundesarchiv findet sich eine auf ihn ausgestellte Mitgliederkarte, sodass sich eine Parteimitgliedschaft darüber nicht nachweisen lässt.