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nach Personen benannt

Volkmannstraße

Barmbek-Süd (1906): Robert Volkmann (6.4.1815 Lommatzsch bei Meißen – 30.10.1883 Pest), Komponist.


Robert Volkmann war der Sohn von Juliana und des Kantors August Gotthelf Volkmann. Dieser unterrichtete seinen Sohn im Klavier- und Orgelspiel, auch erhielt Robert Volkmann Gesangsunterricht. Bereits im Alter von neun Jahren zeigte er dem Vater seine erste Komposition – ein Stück für den Gottesdienst, was der Vater aufführen ließ. Darüber hinaus wurde Robert Volkmann vom Stadtmusikus Friebel im Violine- und Violoncello-Spiel unterrichtet.

Im Alter von zwölf Jahren begann Robert Volkmann seinen Vater beim Orgelspielen zu vertreten und wirkte bereits schon in Streichquartetten mit. Außerdem „übertrug ihm der Vater in zunehmendem Maße Verantwortung für die Einstudierung der Chorknaben, so daß Robert in der Lage war, die Proben während einer längeren Krankheit des Vaters stellvertretend für ihn abzuhalten“, 1) schreibt Claudia Krischke in ihrer Abhandlung „Untersuchungen zu den Streichquartetten von Robert Volkmann (1815-1883).
1832 ging Robert Volkmann nach Freiberg, um das dortige Gymnasium zu besuchen. Doch durch den Tod des Vaters war der weitere Besuch des Gymnasiums für Robert Volkmann aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich. Deshalb wechselte er auf das Lehrerseminar und bestritt nach dem Abschluss 1835 seinen Lebensunterhalt mit Klavierunterricht.

Glücklicherweise hatte Robert Volkmann in dem Musikdirektor August Ferdinand Anacker einen Förderer, der ihn ermunterte, mit seiner musikalischen Ausbildung fortzufahren.

Robert Eitner schreibt in der Allgemeinen Deutschen Biographie: „V. ging 1836 nach Leipzig, welches durch Mendelssohn‘s Anwesenheit eine große Anziehungskraft für junge studirende Musiker erhalten hatte (das Conservatorium für Musik wurde erst 1843 errichtet). Hier wurde er Schüler C. F. Beckers‘s im Orgelspiel und in der Theorie. Weit größeren Einfluß übten aber auf ihn die unter Mendelssohn’s Direction stehenden Gewandhausconcerte und der Umgang mit Rob. Schumann, dessen Empfindungs- und Ausdrucksweise mit seiner eigenen auffallend übereinstimmte, wenn er auch später als Componist seine eigenen Wege ging. 1839 erschien in Leipzig bei Schuberth sein erstes Werk: ‚Phantasiebilder für Pianoforte‘. Der Titel verräth den Schumann’schen Einfluß, jedoch der Inhalt ist selbständig.“ 2)

1839 war sein Musikstudium beendet und Volkmann bekam eine Stelle als Gesanglehrer an der Prager Musikschule von Karl Joseph Kinderfreund.

Bereits 1841 wechselte Volkmann, der zeit seines Lebens ledig blieb, auf den ungarischen Landsitz der Gräfin Stainlein-Saalenstein, um dort den Töchtern der Gräfin Klavier- und Gesangsunterricht zu geben. „Die Einsamkeit des Landlebens wurde ihm schließlich unerträglich“ 3) und so zog er nach Pest, wo er sich zuerst einmal als Klavierlehrer verdingte. Außerdem begann er Musikkritiken für die „Allgemeine Wiener Musik-Zeitung“ zu schreiben. Doch das eingenommene Geld reichte nicht aus, und so suchte Volkmann nach einer festen Anstellung. Er erhielt eine solche 1848 als Organist und Chorleiter an der Pester Synagoge. Doch auch dort konnte Volkmann nur kurz bleiben, denn an das frühe Aufstehen, um zum um 6 Uhr morgens beginnenden Gottesdienst anwesend zu sein, konnte er sich nicht gewöhnen. 4)

1850 erfolgte mit seinem Klaviertrio Nr. 2 b-Moll op. 5. Sein musikalischer Durchbruch „Ab 1854 lebte Volkmann in Wien, ohne jedoch den erhofften (finanziellen) Erfolg zu erzielen. Deshalb kehrte er 1858 wieder zurück nach Budapest, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. In den 1860er Jahren erfreute er sich wachsender internationaler Anerkennung und schuf viele seiner bedeutendsten Werke. Seit etwa 1870 komponierte er kaum noch. 1875 wurde Volkmann schließlich Professor für Komposition an der Landesakademie in Budapest, eine Stelle, die er bis zu seinem Tode innehatte“5)