Von-Eicken-Straße
Lokstedt (1948): Carl Heinrich von Eicken (6.10.1846 Mühlheim an der Ruhr – 17.7.1926 Lokstedt/Hamburg), Kaufmann, Fabrikant.
Vor 1948 hieß die Straße Brahmsweg. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Von Eicken-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es in der NS-Zeit nicht mehr zu dieser Umbenennung, die dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1948 vorgenommen wurde. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Das Tabakunternehmen von Eicken, das es heute noch gibt, wurde in Mühlheim an der Ruhr gegründet. 1886 wurde der Hauptfirmensitz nach Hamburg verlegt.
Über die Firmengeschichte steht in Wikipedia u. a.: „Der Ursprung des Unternehmens geht in das Jahr 1770 zurück, als der Kaufmann Johann Wilhelm von Eicken in Mülheim an der Ruhr einen Kolonialwarenhandel mit Lebens- und Genussmitteln gründete. Bereits damals lag der Schwerpunkt im Tabakhandel und der Weiterverarbeitung zu Rauch- und Schnupftabak. (…)
Im Jahr 1804 starb der Gründer des Unternehmens und sein Sohn, Gerhard von Eicken (geb. 1770), übernahm als ältester Sohn die Leitung. 1824 verstarb Gerhard von Eicken, woraufhin dessen Sohn Johann Wilhelm von Eicken (geb. 1806) die Geschäfte weiterführte. Als Johann Wilhelm von Eicken im Alter von 55 Jahren verstarb, übernahm seine Ehefrau Sophie von Eicken die Geschäftsführung. Ihr Sohn Carl Heinrich (geb. 1846) stieg bereits im Alter von 16 Jahren in das elterliche Geschäft ein und übernahm 1866 die Führung des Familienunternehmens. Carl Heinrich von Eicken fokussierte sich ab 1866 ausschließlich auf Tabakproduktion und -handel. Im Jahr 1877 wurde eine neue Fabrik in der Wilhelmstraße in Mülheim gebaut.

1886 erwarb von Eicken eine Tabakfabrik in Hamburg, da für 1889 der Zollanschluss an Hamburg vor der Tür stand. 1901 brannte es in den angemieteten Von-Eicken-Fabrikräumen der Firma H.W. Heidmann. Diese wurden wieder aufgebaut. In der Hamburger Hoheluftchaussee 95 wurde 1902 eine neue Fabrik errichtet und ein Jahr später eingeweiht. Zu diesem Anlass wurde Johann Wilhelm von Eicken (geb. 1878) von seinem Vater Carl Heinrich zum Teilhaber der Firma ernannt. 1921 wurde von Eicken von einer Handelsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft umfirmiert.“2)

Carl Heinrich von Eicken, der mit Helene Fischer verheiratet war und nach dem die Straße benannt wurde, profitierte durch den Ankauf des Tabakrohstoffes– wie auch seine Vorfahren – vom Kolonialismus.
Die Familie von Eicken erwarb in Lokstedt am Rütersbarg ein Grundstück. „Das alte Haus wurde 1914 abgebrochen. Ein neues Haus wurde erbaut, im Stil wie wir es heute noch vorfinden. Der Lustgarten wurde angelegt, der Teich wurde wie heute durch den Schillingsbek gespeist. Die Familie von Eicken waren die reichsten Leute von Lokstedt. Das Geld wurde verdient durch ihre Tabakwarenfabriken. Ein Fabrikgebäude sehen wir noch an der Hoheluftchaussee.“ 1) 1926 erwarb die Gemeinde Lokstedt den Park.3)