Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Behnkenkammer

Wandsbek, seit 1950, benannt nach der Kammerdame der Gemahlin Herzog Johann Adolphs. Er schenkte 1613 der Kammerdame auf diesem Gelände ein Stück Land, 1) so die sehr konkret gefasste Straßennamenerklärung, entnommen der Straßennamenkartei des Hamburger Staatsarchives.

Siegfried G. Schoppe ist dagegen der Auffassung, dass diese Erklärung nicht stimmen würde. Er erklärt den Namen etymologisch: „ein FN [Flurname] aus KS*b (eh) nc = Bruch, und der Endung –kammer, d. h. Kammergut einer Klosterkammer, eines Kloster-Vermögens, also Kloster-bruch.“ 2).


Vorher hieß die Verkehrsfläche Margaretenstraße. 3) Bereits in der NS-Zeit wurde die Straße Behnkenkammer als neuer Straßenname (alter Straßenname: Margarethenstraße) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.

Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen. So entschloss sich das NS-Regime 1938, „insbesondere Namen aus dem niederdeutschen Raum“ und „Personen der schleswig-holsteinischen Geschichte“ bei der neuen Straßennamenvergabe zu berücksichtigen.

Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde die Behnkenkammer 1950 benannt.