Marie-Bautz-Weg
Farmsen-Berne, seit 2017, benannt nach Marie Bautz, geb. Bachmann (1.2.1879 Eppishofen bei Augsburg – 30.12.1929 Hamburg), Fabrikarbeiterin, später Geschäftsführerin; von 1919-1924 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (SPD) und deputierte der Behörde für Öffentliche Jugendfürsorge
Marie Bautz arbeitete zuerst als Dienstmädchen und später bis zu ihrer Verheiratung im Jahre 1900 als Fabrikarbeiterin. 1907 kam sie nach Hamburg und wurde 1913 Geschäftsführerin im Verband der Hausangestellten.
Nachdem 1918 die Frauen das aktive und passive Wahlrecht erkämpft hatten, wurden 1919 bei der Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft zum ersten Mal Frauen in die Bürgerschaft gewählt. 168 Männer und siebzehn Frauen zogen 1919 in die Bürgerschaft ein. Unter den siebzehn gewählten weiblichen Abgeordneten, war auch Marie Bautz. Sie und weitere acht Frauen gehörten der SPD-Fraktion an., vier Frauen der DDP (Deutsche Demokratische Partei), zwei der USPD (Unabhängige sozialdemokratische Partei), eine der DVP (Deutsche Volkspartei) und eine weitere der DNVP (Deutschnationale Volkspartei). Schwerpunkte der Politik der weiblichen Bürgerschaftsabgeordneten waren die Bereiche Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege, Bevölkerungspolitik und Gesundheitsfürsorge, Jugendpflege und Schulpolitik sowie Ehe- und Familienrecht.
Obwohl Frauen nun das aktive und passive Wahlrecht besaßen, blieben sie im Parlament in der Minderheit und erhielten kaum aussichtsreiche Listenplätze. Frauen waren als Politikerinnen nicht gefragt.
Marie Bautz war von 1919 bis 1924 Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft und Deputierte der Behörde für Öffentliche Jugendfürsorge.