Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Mindermannweg

Osdorf (1960), nach der Bauernfamilie, die hier zwischen dem 17. und 19. Jhd. ansässig war.


An der Osdorfer Landstraße lebte die Bauernfamilie Mindermann. Dazu heißt es in dem Buch „Osdorf. Vom holsteinischen Bauerndorf zum Großstadtvorort Hamburgs“: „Die Entstehung dieses Hofes bietet ein Schulbeispiel dafür, wie aufstrebende Kräfte aus einem Nichts nach und nach einen Hof schaffen können. Im Erdbuch von 1666 wird der Schäfer Ludwig Mindermann mit einem Verbittelgeldt von einem Reichsthaler angesetzt. Das Erdbuch 1684 vermerkt einen Kötener Ludwig Mindermann, der seit zwei Jahren einen Kohlhof bewohnt. (…) Mindermann gehört dann zu den Pächtern der Ländereien des wüsten Langeschen Hofes (…) bis er mit den übrigen Pächtern dem neuen Eigentümer dieses Hofes weichen muss. Unter seiner Führung gelingt es den bisherigen Pächtern, die Ländereien des 1721 zur Versteigerung aufgebotenen wüsten Ramckeschen Hofes zu erwerben. Die Versteigerung, die der Hof hierdurch erfuhr, kommt schon in den Kaufsummen zum Ausdruck. Hatte Ludwig Mindermann 1720 bei Antritt des Hofes 500 M gegeben, erhielt er bei der Abgabe 1765 den Betrag von 1200 M.

1682 erwirbt Ludwig Mindermann, der Sohn des Schäfers, von seinen Geschwistern nach dem Tode der Eltern ’Hauß und Hoff sambt der dazu gehörigen Gerechtigkeit, Land und Acker, Pferd und Kühe‘ für 450 M. Seinem Sohn, auch Ludwig Mindermann genannt, überträgt er für 500 M die gleiche Stelle, wobei bei dem verkauften Land erwähnt wird, dass Land dazu gehört, welches von wüsten Höfen dazu gelegt war. 1721 ist dann die Sternstunde des Hofes, als ein Viertel des Ramckeschen Vollhofes diesen Hof aufwertet.“ 1)