Richard-Linde-Weg
Bergedorf/Lohbrügge (1949): Prof. Dr. Richard Linde (21.7.1860 List bei Hannover – 17.9.1926 Stendal), Oberlehrer, Heimatforscher.
Vor 1949 hieß die Straße Heidkamp. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Richard-Linde-Weg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1949 bei Heidkamp. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Nach Richard Linde ist auch eine Schule benannt: Stadtteilschule Richard-Linde-Weg im Bezirk Bergedorf.
Es scheint in früheren Jahrzehnten unter Lehrern beliebt gewesen zu sein, neben ihrer Erwerbsarbeit als Pädagoge, sich als Heimatforscher zu betätigen. In Hamburg sind deshalb einige Verkehrsflächen nach solchen Personen benannt worden.
In Wikipedia heißt es über Richard Linde: „Linde studierte in Tübingen und Göttingen Latein, Griechisch und Deutsch. In Göttingen promovierte er 1885 über die Argonautika von Apollonios von Rhodos, seine Dissertationsschrift verfasste er auf Lateinisch. Danach war er zwei Jahre als Lehrer am Katharineum zu Lübeck tätig, von wo er 1887 an das Johanneum nach Hamburg wechselte, wo er fünf Jahre blieb. Von 1893 bis zu seinem Ruhestand 1925 lehrte er dann weiter in Hamburg als Oberlehrer am Wilhelm-Gymnasium. In dieser Funktion wurde ihm 1905 der Titel Professor verliehen. Seine Schriften über die Lüneburger Heide und die Niederelbe erschienen in vielfachen Auflagen. Linde starb bei einer Reise durch die altmärkische Heide an einem Herzinfarkt in Stendal, sein Wohnort war bis zu seinem Tod im Alter von 66 Jahren Hamburg. Linde war verheiratet mit Fanny Nowack, sie hatten vier Kinder.“ 1)
Als das Paar 1894 heiratete, hatte Linde bereits die Position eines Oberlehrers am Wilhelm-Gymnasium inne. Damals war Linde 34 Jahre alt und seine Ehefrau 25 Jahre (geb. 1.4.1869 Hamburg). Die dann in Folge der nächsten Jahre geborenen Kinder waren für Richard Linde kein Hinderungsgrund neben seiner Erwerbsarbeit als Pädagoge sich intensiv der Heimatforschung und dem Verfassen entsprechender Publikationen zu widmen. Fanny Linde starb am 23.5.1952 in Hamburg im Alter von 83 Jahren. 26 Jahre zuvor war Richard Linde im Alter von 66 Jahren gestorben.
Hans Walden schreibt über Richard Linde: „Richard Linde trug als Autor und Fotograf wesentlich dazu bei, das Wissen über charakteristische Landschaften in Hamburgs Umgebung und über deren Bewohner zu verbessern.“ 2)