Rödingsmarkt
Hamburg-Altstadt (seit 13. Jhd.), Markt = begrenztes Grundstück (marke) eines Rodigers
Dieser Rodigers war der Grundeigentümer dieses Areals gewesen. 1) „Einer der verschiedenen lateinischen Ausdrücke für die Straße heißt auch: ‚forum Roedingorum‘, also Platz der (Familie der) Roedinger. Ein Mitglied dieses Clans, dessen Grundstück als erstes wie ein Grenzwächter vor dem bisherigen Stadttor lag und dessen Sippe bei der Erschließung des Geländes maßgeblich beteiligt war, könnte, (…) Rodigerus Albus gewesen sein.
C.H.F. Walther bietet noch eine andere Hypothese an. Danach könnte der Name sich auf den Markgrafen Rüdeger von Bechlarn beziehen, der den damaligen Hamburgern dem Nibelungenlied noch vertraut gewesen sein muß. (…)
Fortmann hält eine Ableitung des Namens von einer Familie Röding grundsätzlich für unglaubwürdig, weil derselbe, wenigstens theilweise, schon existierte, ehe noch Geschlechtsnamen überhaupt im Gebrauch waren. (…).“ 2)
Reinhold Pabel führt noch weitere Autoren an, die den Straßennamen unterschiedlich interpretieren. Als Fazit dazu gibt Pabel: „Das Grundwort ist mit hoher Wahrscheinlichkeit als Markt im Sinne von Grenzbereich zu verstehen und das Bestimmungswort als Bezeichnung eines Mitglieds des Geschlechts der Rodings.“ 3)
Siegfried G. Schoppe hingegen erklärt: „war kein Markt, sondern eine Gemarkung, Marke i. S. des Grundbuchs an der Grenze der Altstadt im Westen; KS * r (oe) d = Moorwasser, * (i) ng = Sumpf, also eine natürliche Grenze, die mit der Neustadt überschritten wurde.“ 4)