Rombergstraße
Eimsbüttel (1898): nach der Musikerfamilie Romberg, Cellist Bernhard Romberg (1767-1841), Komponist Andreas Romberg (1767-1821).
Horst Beckershaus gibt in seinem Buch „Die Hamburger Straßennamen“ beim Eintrag „Rombergstraße“ die Namen des Cellisten Bernhard Romberg (11.11.1767 Dinklage/Münster-13.8.1841 Hamburg) und des Komponisten Andreas Romberg (27.4.1767 Vechta – 10.11.1821 Gotha) an.1) Die ebenso bedeutenden weiblichen Angehörigen dieser Musikerfamilie werden nicht aufgeführt. Es kann gut sein, dass diese bei der damaligen Benennung im Jahre 1898 auch nicht mit im Fokus standen.
Bernhard Romberg war der Sohn des Fagottisten und Violoncellisten Bernhard Anton Romberg (1742-1814), Mitglied der fürstl. Hofkapelle in Münster und der Maria Elisabeth, geb. Nietfeld (1738-1825).
Bernhard trat schon im Kindesalter ab 1774 mit seinem Cousin Andreas Romberg (1757-1821) gemeinsam auf Konzerten in Deutschland und im Ausland (z. B. Amsterdam und Paris) auf. Bernhard Romberg wurde zu einem der berühmtesten Violoncellovirtuosen seiner Zeit.
Andreas Romberg, der Violine spielte, war der Sohn des Klarinettisten, Violinisten und Militärmusikers Gerhard Heinrich Romberg (1745-1819) und der Maria Elisabeth, geb. Niemrich. Berühmt wurde er als Komponist. Seine ersten Kompositionen stammen aus dem Jahre 1782.
Nach Hamburg kamen Bernhard und Andreas Romberg erstmals im Herbst 1793, wo sie eine Anstellung bei Friedrich Ludwig Schröder am Theater erhielten. Hier wurde auch Andreas Rombergs komponierte erste Oper aufgeführt – allerdings ohne Erfolg. Ein Jahr später reisten die Cousins nach Italien und Wien und kamen 1797 zurück nach Hamburg, wo sie bis 1800 blieben und dort auftraten, dann trennten sich ihre Wege.
1800 heiratete Bernhard Romberg Anna Catharina Ramcke (26.8.1780 Hamburg - 27.2.1854), eine Weinhändlertochter. Anna Catharina und Bernhard Romberg hatten vier Söhne und zwei Töchter.
Zwischen 1801 und 1802 arbeitete Bernhard Romberg für ein Jahr am Pariser Konservatorium, zog dann nach Berlin, wo er Mitglied der Hofkapelle war und lebte ab 1820 mit seiner Familie in Hamburg. Hier eröffnete er im selben Jahr eine Klavierfabrik, deren Geschäften er sich in den Sommermonaten widmete, während er die Winter über bis 1836 seine Konzertreisen fortsetzte.
Andreas Romberg war in Hamburg geblieben und widmete sich seinen Kompositionen, die er drucken ließ und herausgab. Er heiratete 1801 Magdalena Ramcke, die Schwester von Anna Catharina Ramcke, die mit Bernhard Romberg verheiratet war. Das Paar bekam 12 Kinder und lebte in Hamburg, wo Andreas Romberg als Komponist tätig war. 1814 zog er mit seiner Familie nach Gotha, wo er als Konzertmeister der Hofkapelle angestellt wurde. Das Gehalt reichte aber nicht für die große Kinderschar und so konzertierte Andreas Romberg immer dann, wenn er Urlaub hatte. 2)
Weibliche Familienmitglieder, die ebenfalls die musikalische Laufbahn einschlugen, waren:
Bernhard Rombergs Schwester Angelica (Maria Angela Franziska) (21.7.1775 Münster– 16.3.1866). Sie wurde von ihrem Vater Anton Romberg zur Sängerin ausgebildet. Sie war Sopranistin, aber auch eine Klaviervirtuosin. „Bereits als 17-Jährige wurde sie 1793 in die Münstersche Hof- und Domkapelle aufgenommen. Auf mehreren Konzertreisen begleitete sie ihren Vater Anton und ihren Onkel Heinrich. Vor allem als gefeierte Sopranistin prägte sie das Münsteraner Musikleben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend mit. 1836 ging sie mit ihrem Ehemann, dem Literaturprofessor Johann Christoph Schlüter [Heirat 1802], nach Bonn und kehrte 1841 nach dem Tod ihres Mannes wieder nach Münster zurück.“ 3)
Die Cousine von Angelica Romberg, Theresia Romberg (18. 10. 1778 Münster - 5. 2. 1847 Münster) erhielt „ihre musikalische Ausbildung (…) gemeinsam mit ihrer drei Jahre älteren Cousine Angelika Romberg. Als besonders talentierte Altistin und Pianistin wurde sie schon mit 14 Jahren in die Münstersche Hof- und Domkapelle aufgenommen. Ab 1810 lebte sie einige Jahre bei ihrem Bruder Andreas in Hamburg, kehrte jedoch 1816/1817 wieder nach Münster zurück.“ 3)
Eine Tochter von Bernhard Romberg, Bernhardina Antoinette Catharina (14.12.1803 Berlin -26.4.1878 Berlin), wurde Sängerin und heiratete den Kaufmann Gustav Hildebrand. „Als Pianistin wurde Bernhardine von ihrem Vater Bernhard Romberg musikalisch sehr gefördert. Als Altistin feierte sie große Erfolge in Hamburg sowie auf Konzertreisen mit ihrem Vater und ihrem Bruder Carl. Bernhardine heiratete 1826 den späteren Berliner Stadtrat Gustav Hildebrand.“ 3)