Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Bei St. Annen

HafenCity, seit 1869, benannt nach der damals abgebrochenen St. Annen-Kapelle
Bezug zur Heiligen St. Anna.


Siehe auch: St. Annenbrücke; St. Annenplatz; St. Annenufer

Barbara G. Walker schreibt in ihrem Buch „Das geheime Wissen der Frauen“ über die Heilige Anna: „Lange bevor die Bibel geschrieben wurde, war die Göttin Anna bereits als Großmutter Gottes bekannt. Deshalb ist die Wahl ihres Namens für die Mutter der Gottesmutter nicht besonders überraschend. (..) Die Römer verehrten sie als Anna Perenna, ‚Ewige Anna‘ (…). In ihrer christianisierten Form hatte Anna drei Ehemänner, gebar viele Heilige und wurde die Schutzpatronin der Hebammen und Bergleute. Neumann [Erich Neumann: Art and the Creative Unconscious. Princeton, 1959] sagt dazu: ‚All dies zeugt von ihrem ursprünglichen Fruchtbarkeitsaspekt als Mutter Erde.‘ Die heilige Anna war für das Dogma der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria, das 1854 nach sieben Jahrhunderten der Kontroverse als Glaubensartikel angenommen wurde, von entscheidender Bedeutung. In der offiziellen katholischen Sicht wurde die Erbsünde durch den Sexualakt übertragen. Damit Maria ohne den Makel der Erbsünde geboren sein konnte, mußte die heilige Anna deshalb selbst von Sexualität frei sein. In Übereinstimmung damit stellte Johannes Trithemius die These auf, daß Anna ‚von Gott für ihren Dienst vor der Erschaffung der Welt erwähnt wurde‘. Sie empfing ‚ohne die Tat eines Mannes‘ und war so rein wie ihre Tochter‘.

Zuerst akzeptierte die Kirche diese Lehre, weil sie versprach, das Problem der Sündenlosigkeit Marias zu lösen. Später wurde sie verworfen. Zwei jungfräuliche Geburten waren eine zuviel. Schließlich wurde gesagt, die heilige Anna habe Maria ganz normal empfangen, aber das Kind sei noch im Mutterlieb von der Erbsünde befreit worden.“ 1)