Ruststraße
Eißendorf (1927): Dr. Georg Friedrich Rust (9.1.1761 Harburg – 7.5.1814 Harburg), Harburger Stadt- und Landphysikus.
Zuvor hieß die Straße seit 1912 Johannisstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen). Unklar ist, um welche Person es sich bei Johannis handelt.
Georg Friedrich Rust war der Sohn von Anna Elisabeth Rust, geborene Warneken und Georg Friedrich Rust. Nach dem Medizinstudium in Göttingen wurde er praktischer Arzt in Harburg. Ab 1789 hatte er das Amt des Stadtphysikus inne.
Verheiratet war er mit Ernestine Sophia Louise, geb. Riepenhausen (9.3.1768 Göttingen – 16.11.1848 Harburg). Das Paar bekam 12 Kinder, zwei von ihnen starben im Kindesalter, geboren: 1790, 1791, 1792, 1794, 1795, 1797 (Zwillinge), 1799, 1802, 1804, 1806, 1808. 1)
Über die Aufgaben eines Stadt- und Landphysikus heißt es in Wikipedia: „Ein Stadtphysicus oder Stadtphysikus (von lateinisch physicus, gelehrter ‚Leib‘-Arzt bzw. Akademikerarzt im Gegensatz zum praxisorientierten chirurgicus bzw. Wu‘darzt) bzw. Stadtarzt (…) war seit dem Spätmittelalter ein vom Stadtrat (fest) bestallter Arzt und nahm neben seiner privaten Praxis und der Tätigkeit in städtischen Spitälern in etwa die Aufgaben eines heutigen Gesundheitsamtes wahr. (…)
Der Stadtphysicus war verantwortlich für hoheitliche Maßnahmen, die die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung und die hygienischen Bedingungen in der Stadt betrafen. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Aufsicht über die Apotheken sowie die Überwachung von Personen, die sich mit medizinischen Aufgaben befassten, etwa der Hebammen und Bader. Daneben hatte er gerichtsmedizinische Aufgaben wie die Begutachtung von Verletzungen lebender Personen, die äußere Leichenschau und die Durchführung von Leichenöffnungen bei nicht natürlicher und ungeklärter Todesart. (…).“ 2)