Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Wagenfeldstraße

Barmbek-Nord (1952): Otto Wagenfeld (um 1610 Hamburg - 1671 Hamburg), Maler.


Der Hamburger Historienmaler Otto Wagenfeldt wird mit "dt" geschrieben. "Otto Wagenfeldt wurde als Sohn einer Schiffsbauerfamilie in Hamburg geboren. Über seine Ausbildung als Maler ist kaum etwas bekannt, es wird jedoch vermutet, dass er Autodidakt war. Weiter wird auch angenommen, dass er - wohl um 1630 herum - wie auch viele andere Künstler seiner Zeit in die Niederlanden reiste, um die Werke von Peter Paul Rubens und Rembrandt van Rijn zu studieren. Da in Hamburg seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts auch zahlreiche niederländische Maler lebten, setzte sich im 17. Jahrhundert ein reger Kulturaustausch und gegenseitiger Einfluss fort. 1639 heiratete er die Witwe des Malers Jacob Schlepkau [gest. 1639], mit der er später zwei Töchter und einen Sohn haben sollte, und wurde zum Hamburger Bürger. Wahrscheinlich übernahm er auch die Werkstatt Schlepkaus, möglicherweise auch seinen Kundenstamm." 1) Schlepkau war 1629 Hamburger Maleramtsmeister geworden. Nach seinem Tod war Otto Wagenfeldt bis 1671 Meister des Maleramtes.

Historienbilder von ihm hingen im Alten Rathaus. "1668 führte er religiöse Malereien für die Alte Nikolaikirche, Johannis- oder Petrikirche aus. Ferner 23 biblische Gemälde und 4 Portale mit Schülern für die Heiligen-Geist-Kirche. (...) Wagenfeldt zählt zu den Malern des phantastisch barocken Hell-Dunkel, mit akzentuierter Zeichnung und einem Schreckensarsenal für den Ausdruck von Existenzängsten." 2)

Heute können in der St. Jacobikirche Gemälde biblischer Historien von Wagenfeldt betrachtet werden. Sie sind "heute an den Orgelemporen angebracht (...) [und entstammen] den Brüstungen der Emporen (...), die früher im Kirchenraum eingezogen waren. Otto Wagenfeldt und Joachim Luhn, zwei bedeutende Hamburger Historienmaler des 17. Jahrhunderts, schufen diese Emporenbilder mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament in ihren Werkstätten; als Vorlagen dienten Stiche nach Rubens und Rembrandt." 3)