Bei der Schilleroper
St. Pauli (1948)
Horst Beckershaus schreibt in seinem Buch „Die Hamburger Strassennamen“ 6. Aufl. Hamburg 2011 zur Herkunft des Straßennamens, sein Namensursprung sei auf das Theater zurückzuführen, das sich einst dort befunden hatte. „‘Schilleroper‘ war die letzte Bezeichnung für dieses Theater. Ursprünglich hieß es ‚Schillertheater‘ und auch ‚Oper im Schillertheater‘. Es war aus dem umgebauten Zirkusgebäude Paul Busch entstanden, und wurde am 19. April 1905 eröffnet. Ab 1932 wurde es auf Operettenaufführungen umgestellt.“ 1)
Vor 1948 hieß die Straße, an der sich die Schilleroper befand, Amselstraße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Bei der Schilleroper umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Amselstraße. (Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38: Straßennamenliste von 1938).
Das von Paul Busch (1850-1927) und seiner Ehefrau Constanze Busch (1849-1898) an dieser Stelle auf St. Pauli erbaute Zirkusgebäude wurde 1891 fertiggestellt und 1904 zu einem Theater umgebaut.
1905 wurde das Theater mit dem Theaterstück „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller eröffnet. Da sich im selben Jahr der 100. Geburtstag von Friedrich Schiller jährte, wurde das Theater Schillertheater benannt. Später erhielt das Theater den Namen Oper im Schillertheater, weil der Schwerpunkt des Theaters auf Musik lag und schließlich bekam das Theater den Namen Schilleroper, so heißt das verfallene Gebäude heute noch.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude als Lager für 700 italienische Kriegsgefangene genutzt.