Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Jan-Fedder-Promenade

Neustadt (2021): Jan Fedder (14.1.1955 Hamburg -30.12.2019 Hamburg), Hamburger Schauspieler und Synchronsprecher, Ehrenkommissar der Hamburger Polizei


„Die Stadt Hamburg hat Jan mit der Benennung der Jan-Fedder-Promenade das schönste Geschenk gemacht und ihm damit ein großartiges Denkmal gesetzt. Der Hamburger Hafen war sein Zuhause. Jan verkörperte Hamburg wie kein anderer. Das ist der schönste Wanderweg, den ich kenne. Hier kann man auf seinen Spuren wandern. Jan wäre unglaublich stolz darauf. Ich würde sagen: Mehr geht nicht!“ sagte seine Witwe Marion Fedder zur Benennung der Jan-Fedder-Promenade.

Bei der Jan-Fedder-Promenade handelt es sich um die Hochwasserschutzanlage, die den Niederhafen vor Sturmfluten bewahren soll. Entworfen hat den „Boulevard entlang der Elbe in unmittelbarer Nähe zur (…) Elbphilharmonie“ 1) die international berühmte Architektin Zaha Hadid. Das Bauwerk „vereint durch seine skulpturale Formensprache Ästhetik und Funktion und ist eines der letzten Projekte, an denen die 2016 verstorbene Architektin Zaha Hadid selbst mitgewirkt hat.“ 1)

Über Zaha Hadid heißt es in Wikipedia u. a.: „Dame Zaha Muhammad Hadid, (…) kurz Zaha Hadid (…) ( 31.10.1950 Bagdad – 31.3.2016 Miami) war eine irakisch-britische Architektin, Architekturprofessorin und Designerin. Als erste Frau erhielt sie 2004 die bedeutendste Ehrung in der Architektur, den Pritzker-Architektur-Preis. Im Jahr 2009 wurde ihr das japanische Praemium Imperiale verliehen.

Ihr Baustil und Design wird von Architekturkritikern und von ihr selbst als fließend oder als kinetisch (auf der Bewegung basierend) bezeichnet Hadids Geschäftspartner Patrik Schumacher definiert ihren Stil als parametrisch und meint damit eine ‚Eleganz geordneter Komplexität und den Eindruck nahtloser Fluidität‘ (Fließfähigkeit), was auch den ‚natürlichen Systemen‘ entspreche.“ 2)

Zaha Hadid entstammte einer reichen Familie aus Mosul. Über ihren Lebensweg ist in Wikipedia u. a. nachzulesen: „Schon als Kind entwarf sie ihr eigenes Kinderzimmer neu, dieser Plan wurde dann von einem Tischler als Vorlage für viele weitere Kinderzimmer in Bagdad ausgeführt. (…). Ihre Schulzeit verbrachte sie in einer von katholischen Nonnen geleiteten Klosterschule in Bagdad, später in einem Schweizer und einem englischen Internat. Mit elf Jahren wollte sie bereits Architektin werden. Bis 1971 studierte sie Mathematik (…) Von 1972 bis 1977 studierte sie Architektur (…).“ 2) In London „eröffnete sie 1980 (..) ihr eigenes Architekturbüro. (…) Internationales Aufsehen erregte sie erstmals 1982/1983 mit dem Entwurf für den Freizeit- und Erholungspark The Peak Leisure Club an einem Berghang von Hongkong. (…)
Erst 1993 schaffte sie den Durchbruch und konnte ihren ersten Entwurf realisieren: das Feuerwehrhaus des vitra- -Werks in Weil am Rhein. (…) In der Fachwelt wird die Feuerwache als eine ‚revolutionäre‘ Bau-‚Ikone‘gewürdigt. (…)

Seit 2011 unterhielt Zaha Hadid Architects neben dem Hauptsitz in (…) in London für einige Jahre auch ein Büro bei der Speicherstadt in Hamburg. (…)

Hadid war auch im Bereich Design tätig und realisierte unter anderem Möbelentwürfe, Inneneinrichtungen, Messepavillons, Ausstellungsgestaltungen und Gebrauchsgegenstände. (…). Darüber hinaus übernahm Zaha Hadid Lehrtätigkeiten als Gastprofessorin an verschiedenen Architektur- und Designschulen von internationalen Universitäten, so auch an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.“ 2)

Hamburg kann sich glücklich schätzen, dass die Stadt ein Bauwerk dieser Ausnahme-Architektin vorweisen kann, Es ist eine Hamburger Tradition, nach Architekten, die Hamburgs Stadtbild mitgeprägt haben, Verkehrsflächen in Hamburg zu benennen. Vielleicht erweist Hamburg auch der 2016 verstorbenen Zaha Hadid einmal diese Ehre.
Der Hamburger Schauspieler Jan Fedder, nach dem die von Zaha Hadid entworfene Promenade benannt wurde, war ganz in der Nähe am Hafenrand aufgewachsen. Dort führten seine Eltern Gisela, eine ehemalige Tänzerin und Adolf die Kneipe „Zur Überseebrücke“. „Mit sieben Jahren sang Fedder als Knabensopran im Chor des Hamburger Michel. Vor seiner Schauspielausbildung, die er mit zehn Jahren begann, nahm er einige Jahre Ballettunterricht, wechselte aber später ins Schauspielfach. Im Alter von 13 Jahren stand er das erste Mal auf der Bühne und vor der Kamera (für die Serie Reisedienst Schwalbe). 19 Jahre lang spielte er im Kinder- und Jugendtheater Klecks am Hamburger Großneumarkt und wirkte im Ernst-Deutsch-Theater in Stücken von Shakespeare und Goethe mit.
Seit 2007 engagierte sich Fedder als ‚Bootschafter‘“ für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger‘. Er hatte eine Wohnung in Hamburg-St. Pauli, darüber hinaus lebte er in seiner Freizeit auf einem Bauernhof in Ecklak im Kreis Steinburg, (…). Fedder und seine Frau Marion waren seit 2000 verheiratet,“ 3) ist im Wikipedia-Eintrag zu Jan Fedder nachzulesen.

Einem breiten Publikum bekannt wurde Jan Fedder durch die ARD-Vorabendserie „Großstadtrevier“ (Idee des Regisseurs Jürgen Roland, gest. 2007). In ihr spielte Jan Fedder jahrzehntelang den Polizisten Dirk Matthies, der auf St. Pauli für Recht und Ordnung sorgte. „Außerdem spielte er eine der beiden Hauptrollen, die des ‚Kurt Brakelmann‘, in der norddeutschen Serie Neues aus Büttenwarder‘ (…). Fedder spielte für die ARD auch in Verfilmungen nach Stoffen von Siegfried Lenz Im Kino war er 2009 in Fatih Akins Komödie Soul Kitchen zu sehen.“ 3)