Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Paul-Wenck-Weg

Lohbrügge (2020): Paul Wenck (1873-1930), Generaldirektor der Bergedorfer Eisenwerke. Er baute Molkereimaschinenwerke in Deutschland und Belgien auf, war Kuratoriumsmitglied der Preußischen Versuchs- und Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel, Vorsitzender der Molkereimaschinen-Industriellen sowie Mitbegründer und Mitglied der Wirtschaftlichen Vereinigung e. V. Bergedorf.


In der Bergedorfer Zeitung vom 23.1.2019 schreibt Ulf-Peter Busse in seinem Artikel „Vom Lehrling zum Generaldirektor“ über Paul Wenck: „Er ist einer der prominentesten Vorgänger des großen Bergedorfer Industriellen Kurt A. Körber: Paul Wenck (1873-1930) gilt als einer der wichtigsten Konzernlenker, leitete er doch von 1919 bis zu seinem Tod als Generaldirektor das Bergedorfer Eisenwerk – damals größtes Unternehmen im Bezirk und Europas Marktführer in der aufstrebenden Molkereiwirtschaft. Es war beheimatet auf dem Gelände des heutigen Wohnkomplexes Billebogen in Lohbrügge.

‚Paul Wenck ist völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Er war als international denkender Direktor ein früher Verfechter der europäischen Völkerverständigung und sollte unbedingt mit einem Straßennamen geehrt werden‘, sagt der engagierte Chrysander-Forscher Horst Zapf aus Lohbrügge, der durch Zufall auf den Manager gestoßen ist: Wenck war mit Chrysanders Ehefrau entfernt verwandt, weshalb Zapf den Nachruf auf ihn im Bergedorfer Schlosskalender von 1932 las: ‚Eine ganze Seite wird dem aus einfachen Verhältnissen aufgestiegenen Schlosserlehrling dort gewidmet. Er muss eine Größe der Molkereiwirtschaft gewesen sein, mit Direktoren-Stationen in Belgien und Frankreich. Beeindruckend ist vor allem, dass ihn der schwedische Alfa-Laval-Konzern, zu dem das Bergedorfer Eisenwerk seit 1907 gehörte, gleich nach dem Ersten Weltkrieg zum Generaldirektor seiner wichtigsten Niederlassung machte. Die Wahl fiel nicht etwa auf einen Schweden, sondern auf den Deutschen Paul Wenck.‘ (…)
Paul Wencks Karriere beim Eisenwerk begann um 1890, als Firmenpatriarch Wilhelm Bergner dem schwedischen Ingenieur und Milchzentrifugen-Erfinder Gustav de Laval die Alleinvertretungsrechte für Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz abgetrotzt hatte. Ein attraktiver Vertrag, letztlich aber Auslöser einer erbitterten Konkurrenz zwischen Bergedorf und den Schweden. 1907, drei Jahre nach Bergners Tod, siegten die Skandinavier, übernahmen das Eisenwerk und setzten schwedische Direktoren ein.“ 1)