Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Bergmannring

Horn (1964): Paul Bergmann (11.6.1881 Oberreißen (Thüringen) -25.5.1951 Hamburg), Fleischer, Bürgerschafts- und Reichstagsabgeordneter (SPD), Redakteur


Paul Bergmann besuchte die Volksschule, wurde von Beruf Schlachter, später „Gewerkschaftssekretär, Darmgroßhändler“ 1) 1904 trat er der SPD bei.

„1918 wurde er Redakteur bei der in Hamburg erscheinenden Zeitung Die Rote Fahne des Arbeiter- und Soldatenrates und Vorsitzender der örtlichen USPD. Im März 1919 wurde er als Spitzenkandidat der USPD Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und Vorsitzender der dortigen Fraktion seiner Partei. Als USPD-Sprecher im Verfassungsausschuss sprach sich Bergmann (…) für ein System aus, das Elemente der parlamentarischen Demokratie und der Rätedemokratie vereinen würde. Bergmann gehörte dem Landesparlament (mit einer Unterbrechung von April 1920 bis Februar 1921 auf Grund der von der Parteimehrheit erzwungenen Rückgabe des Mandates) bis 1928 an. Daneben war er Redakteur und später Geschäftsführer des örtlichen USPD-Organs Hamburger Volkszeitung; als dieses mit der Mehrheit der Hamburger USPD (…) Ende 1920 an die KPD ging, wurde er Herausgeber und Redakteur der Hamburger Tribüne, der Zeitung der bei der USPD verbliebenen Minderheit, welche sich 1922 mit der SPD zusammenschloss, deren Landesvorstand er zeitweilig angehörte. Innerhalb der SPD der Weimarer Zeit stand Bergmann auf dem linken Parteiflügel. Obwohl er zum engeren Kreis um Max Seydewitz und Kurt Rosenfeld gehörte und im Herbst 1931 an der Gründung des fraktionellen Organs Die Fackel beteiligt war, welche zum Parteiausschluss von sechs Reichstagsabgeordneten und zur Konstituierung der SAPD führte, blieb Bergmann, der zum Zeitpunkt der SAPD-Gründung schwer erkrankt war, in der SPD.

In Hamburg war er Mitglied der Pressekommission des SPD-Organs Hamburger Echo, Mitglied des Aufsichtsrates der Konsum-, Bau- und Sparverein ‚Produktion‘ Hamburg und bei den Hamburger Werkstätten für Erwerbsbeschränkte. Er war außerdem Arbeitsrichter. (…),“ 2) heißt es in Wikipedia.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er zweimal gefangen genommen: „4 Wochen Schutzhaft Hamburg 1933, 5 Wochen Schutzhaft Fuhlsbüttel 1944 (Gewitteraktion)“. 3)

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Bergmann SPD-Abgeordneter in der ersten frei gewählten Bürgerschaft nach der Befreiung des Nationalsozialismus.