Sartoriusstraße
Eimsbüttel (1906): Erasmus Sartorius (1577/1578 Schleswig -17.10.1637 Hamburg), Kantor am Johanneum, städtischer Musikdirektor.
In der Allgemeinen Deutschen Biografie gibt es einen kurzen Eintrag zu Sartorius. Dort heißt es über ihn: „Er war geboren 1578 in der Stadt Schleswig und zeigte früh schon entschiedenes Talent zum Gesang, so daß er als zehnjähriger Knabe schon Mitglied der Gottorfischen Capelle ward. Er widmete sich nachher dem theologischen Studium und vorbereitet auf der vaterstädtischen Gelehrtenschule, vollendete er seinen akademischen Cursus auf der Universität in Rostock. Nach beendeten Studien fand er zuerst Anstellung als Organist in Bordesholm, dann als Cantor an der Marienkirche in Rostock, wo er zugleich Musikdirector ward. Von da kam er 1604 nach Hamburg als Vicarius am Dom und 1628 ward er Domcantor. Daneben war er auch Cantor des Johanneums und als solcher Director des öffentlichen Musikwesens. 1609 führte er zum erstenmal in der Gertrudencapelle eine Passionsmusik mit Sängern auf, die seitdem jährlich regelmäßig wiederholt wurde. S. war auch gekrönter Poet. Er war dreimal verheirathet und starb am 17. October 1637.“ 1)
Gisela Jaacks äußert über Sartorius u. a.: „Seinen wichtigen Platz in der Hamburger Musikgeschichte verdankt Erasmus Sartorius, der zweite namentlich bekannte Hamburger Kantor nach der Reformation, vor allem seinem musikpädagogischen Wirken, weniger seinen Kompositionen, von denen kaum etwas überliefert ist.“ 2)