Bert-Kaempfert-Platz
Barmbek-Nord (2008): Berthold Heinrich Kaempfert (16.10.1923 Hamburg – 21.6.1980 Llucmajor, Mallorca), Orchesterchef, Komponist, Produzent
„(…) wäre Berthold, Sohn eines Malergesellen aus Barmbek, als sechsjähriger Buttjer nicht von einem Taxi angefahren worden, hätte seine Mutter niemals die 1929 immens hohe Versicherungsleistung von 500 Mark erhalten. Für diese Summe kaufte die gute Frau, felsenfest von der Musikalität ihres Sohnes überzeugt, ein Klavier. Nach intensiver Förderung kam Bert Kaempfert 1937 auf die Hamburger Musikhochschule. Dort studierte er Klavier, Klarinette, Saxophon und Akkordeon. Mit dem ‚Hans-Busch-Orchester‘ ging der 16-Jährige erstmals auf Tournee. Als jüngstes Orchestermitglied hatte er den Spitznamen ‚Fips‘. Die restlichen Stationen auf dem Weg vom bescheidenen Barmbeker Bürgermilieu zu Weltruhm sind Musikgeschichte.“ 1)
Kaempfert, der in der NS-Zeit nicht der NSDAP beigetreten war, lernte während er im Zweiten Weltkrieg bei einem Musikzug in Dänemark stationiert war, eine junge Dänin kennen und Kaempfert wurde Vater einer Tochter.
„Seine erste Big Band Pik Ass gründete er in der Gefangenschaft in Dänemark. Nach seiner Entlassung tingelte er mit dieser Band durch britische Offiziersclubs in Norddeutschland. 1945 lernte er die Zahnarzttochter Hannelore Winkler [die als Ansagerin in Bremerhaven, wo amerikanische Soldaten stationiert waren, tätig war, gest. 1988] kennen. Sie sprach ein hervorragendes Schul-Englisch und konnte somit die Conférence übernehmen. Am 14. August 1946 heirateten die beiden und zogen nach Bremerhaven. Nach der Geburt ihrer Tochter Marion zogen sie zurück nach Hamburg; 1951 kam Tochter Doris zur Welt.“ 2) Hannelore Kaempfert war ihrem Mann auf Grund ihrer guten Englischkenntnisse auch eine hervorragende Übersetzerin bei Verhandlungen mit Verlagen.
Die Familie Kaempfert lebte später in einem Haus in der Hamburger Inselstraße im Stadtteil Alsterdorf.
Bis zu seinem Tod war Bert Kaempfert mit seiner Ehefrau Hannelore (Hanne) verheiratet und zusammengeblieben. Er erlitt im gemeinsamen Ferienhaus auf Mallorca einen Schlaganfall, an dem er verstarb. Seine Frau war in seiner letzten Lebensstunde bei ihm.
Bert Kaempferts Tochter Doris wurde Pferdewirtin und ihr Vater kaufte ihr 1970 ein Gestüt in der Nähe von Bad Oldesloe. Selbst zog er in dieser Zeit mit seiner Frau, der Tochter Marion und einer Haushälterin in die Schweiz. Doris Kaempfert vermarktete später mit ihrer Firma „Bert Kaempfert Music“ die Schallplatten ihres Vaters auf CD-Formate.